Abgestorbene Fichten, zwischen gesunden Nadel- und Laubbäumen in einem Waldgebiet

Klöckner stellt Bericht vor Wälder in dramatischem Zustand

Stand: 24.02.2021 13:26 Uhr

Dem deutschen Wald geht es so schlecht wie seit 1984 nicht. Das geht aus dem aktuellen Waldzustandsbericht vor. Ursachen sind die Dürre der vergangenen Jahre, Stürme und Schädlinge.

Die Schäden in deutschen Wäldern haben im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Laut dem am Mittwoch in Berlin von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgestellten Waldzustandsbericht 2020 betrug der Anteil der Bäume mit intakten Kronen lediglich 21 Prozent. Dies sei der schlechteste Stand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984.

Dürre, Stürme und Borkenkäferbefall

Zugleich nehme der Anteil der Bäume stark zu, die seit der vorigen Erhebung abgestorben sind, hieß es weiter. Betroffen seien vor allem ältere Wälder über 60 Jahre. Die Dürre der vergangenen drei Jahre, massiver Borkenkäferbefall, Stürme und Brände haben den Wäldern massiv geschadet.

Trockenheit in den Wäldern

Die Wälder leiden unter der langanhaltenden Trockenheit. Der Waldboden bei Weil im Schönbuch in Baden-Württemberg ist von tiefen Rissen durchzogen.

Klöckner will Umbau der Wälder fördern

Klöckner erklärte, wer im Wald unterwegs sei, sehe die massiven Schäden: "Die Bilder großflächig abgestorbener Wälder haben sich bei vielen eingebrannt." Sie verwies zugleich darauf, dass insgesamt 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt würden, um Waldbesitzer und Forstwirte zu unterstützen und die Wälder umzubauen, damit sie besser an den Klimawandel angepasst würden.

Julia Klöckner

In Deutschland ist ein Drittel der Landesfläche mit Wald bedeckt. Die häufigsten Baumarten sind Nadelbäume wie Fichte (25 Prozent) und Kiefer (23 Prozent). Erst dann folgen die Laubbäume Buche (16 Prozent) und Eiche (11 Prozent). Besonders bei Fichten und Buchen hat die Kronenverlichtung 2020 zugenommen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 24. Februar 2021 um 14:00 Uhr.