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FDP-Vize Vogel nach Niedersachsen-Wahl "Wir sind eine Dafür-Partei"

Stand: 10.10.2022 23:53 Uhr

Die FDP müsse stärker umsetzen, was sie sich an Modernisierungsprojekten vorgenommen habe, sagte FDP-Vize Johannes Vogel in den tagesthemen. Es sei aber nicht jeder inhaltliche Konflikt gleich ein Streit.

FDP-Vize Johannes Vogel hat sich nach der Schlappe bei der Niedersachsen-Wahl in den tagesthemen zur Rolle der FDP in der Regierungskoalition geäußert. Deutschland sei in einer schweren Krise, und die FDP müsse das stärker umsetzen, was sie sich vorgenommen habe.

"Wir sind ja eine Fortschrittskraft als Freie Demokraten", Johannes Vogel, stellv. FDP-Vorsitzender

tagesthemen, tagesthemen, 10.10.2022 21:55 Uhr

"Wollen das Land gestalten"

"Wir müssen deutlich machen, dass wir nicht gegen Dinge sind, sondern vor allem eine Dafür-Partei, die das Land gestalten will." Liberale seien "selbstbewusste Menschen, die das Leben in die eigene Hand nehmen wollen", so Vogel. "Wenn man nicht zufrieden ist mit der eigenen Performance, muss man die Ärmel hochkrempeln und FDP-Projekte umsetzen und das Land gestärkt aus der Krise führen."

Gleichzeitig sei nicht jeder inhaltliche Konflikt gleich ein Streit. Genauso sei nicht jeder Kompromiss gleich ein Verrat. "Entscheidend ist: Bringt man am Ende eine gute Lösung zu Wege?", so Vogel.

Die Modernisierungsdefizite aus der Merkel-Zeit holten Deutschland jetzt ein. "Bei der Bundeswehr, bei der Gas-Abhängigkeit und so weiter."

Die FDP habe viel einzubringen als "Überzeugungstäter für eine offene Gesellschaft, aber auch Marktwirtschaft und Unternehmertum", so Vogel. Er sei noch nicht damit zufrieden, was "wir in der Regierung insgesamt erreicht haben". "Das sind die Projekte, wo wir als FDP unsere Stimme deutlich machen müssen."

Zu der Tatsache, dass die FDP viele Stimmen an die AfD verloren hat, sagte Vogel, dass man sich die Frage stellen müsse, was Populisten stark mache - die Antwort sei Krisenzeiten. Je besser diese Regierung das Land durch die Krise führe und Putin in seinem Energiekrieg die Stirn biete, desto weniger Nährboden gebe es für die Populisten. "Da müssen wir gute Arbeit machen."