
Studie zur Lebenserwartung Arbeiter sterben früher als Beamte
Laut einer Studie leben Beamte mehr als vier Jahre länger als Arbeiter. Bei den Frauen sind es drei Jahre Unterschied. Der Sozialverband VdK warnt deshalb vor Ungerechtigkeit beim Renteneintrittsalter.
Beamte leben nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Schnitt mehr als vier Jahre länger als Arbeiter. Vor allem bei den Männern seien die Unterschiede groß, heißt es in einer bislang unveröffentlichen Untersuchung, über die der "Spiegel" berichtet.
65-jährige Beamte könnten damit rechnen, noch 21,5 Jahre zu leben. Gleichaltrige Angestellte und Selbstständige dürften im Schnitt auf 19 weitere Jahre hoffen, bei Arbeitern seien es lediglich 15,9 Jahre.
Unterschiede bei Frauen ähnlich
Bei den Frauen fallen die Unterschiede zwischen diesen Berufsgruppen ähnlich aus. Beamtinnen leben im Schnitt drei Jahre länger als Arbeiterinnen.
Die Studie wurde im Auftrag des Sozialverbandes VdK erstellt. Dafür hat das DIW die Haushaltsbefragung des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP) genutzt und mit amtlichen Sterbetafeln abgeglichen.
Grundlegendes Problem des Rentensystems?
Der Befund, dass die Unterschiede bei der Lebenserwartung nicht zufällig sind, sondern auch mit der sozialen Stellung zu tun haben, deutet auf ein grundlegendes Problem des Rentensystems hin: Die Ungleichheit bei den Lebenseinkommen wird durch eine ungleiche Lebenserwartung verstärkt.
VdK-Präsidentin Verena Bentele sagte dazu dem "Spiegel", der Sozialverband lehne eine generelle Erhöhung der Regelaltersgrenze strikt ab. Schon jetzt schaffe es nur eine Minderheit, bis zum Alter von 65 Jahren Vollzeit zu arbeiten, "geschweige denn bis 67". Sie spricht sich daher für Nachbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente aus.