Ein Jugendlicher vor dem Eingang des Impfzentrums in Hannover. | dpa

Ständige Impfkommission Boosterimpfungen auch für 12- bis 17-Jährige

Stand: 13.01.2022 14:51 Uhr

Auch 12- bis 17-Jährige sollen nach Ansicht der Ständigen Impfkommission eine Corona-Auffrischungsimpfung erhalten. Omikron mache eine Ausweitung der Impfkampagne notwendig. Gesundheitsminister Lauterbach begrüßte den Schritt.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat sich generell für eine Corona-Auffrischimpfung auch bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ausgesprochen. Das Gremium empfehle eine sogenannte Boosterimpfung für diese Altersgruppe mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer "in der altersentsprechenden Dosierung" und mindestens drei Monate nach der vorangegangenen Impfung, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit.

Der Beschlussentwurf der Empfehlung muss nun noch in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen, ist also noch keine endgültige Empfehlung.

Risiko für schwere Impfnebenwirkungen "sehr gering"

Die derzeitige Lage mit den stark ansteigenden Fallzahlen durch die Omikron-Variante mache eine entsprechende Ausweitung der Impfkampagne notwendig, hieß es. "Durch eine Auffrischimpfung - Dritt-Impfung - wird der Impfschutz wieder verbessert und auch die Übertragungswahrscheinlichkeit von Sars-CoV-2-Infektionen reduziert", schrieb die STIKO. Das Risiko für schwere Impfnebenwirkungen sei "als sehr gering" einzuschätzen.

Für Jugendliche, die als Erstimpfung eine Dosis des Einmal-Impfstoffs von Johnson & Johnson erhalten haben, empfiehlt die STIKO eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff wie von BioNTech - und dann nach mindestens drei Monaten eine Booster-Impfung.

Lauterbach begrüßt Entscheidung der STIKO

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach begrüßte die Empfehlung: "Jetzt haben alle Jugendlichen und ihre Eltern Gewissheit: Auch bei 12- bis 17-Jährigen ist Boostern empfehlenswert." Lauterbach hatte die STIKO gebeten, eine Empfehlung für Booster-Impfungen von Jugendlichen auszuarbeiten. "Gut, dass die Impfkommission so schnell reagiert hat", sagte er.

Die STIKO ist ein unabhängiges Gremium. Sie entwickelt Impfempfehlungen und blickt dabei auf den Nutzen für den Einzelnen und die gesamte Bevölkerung. Die Experten werten dafür internationale Daten und Studien aus. Die Empfehlungen gelten als medizinischer Standard, wie es auf der STIKO-Webseite heißt.

Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 13. Januar 2022 um 17:00 Uhr.