Windenergiepark Odervorland | picture alliance/dpa/dpa-Zentral

Ausbau bis 2030 Scholz plant "vier bis fünf Windräder" täglich

Stand: 05.02.2023 11:07 Uhr

Die Bundesregierung will den Ausbau der Windkraft beschleunigen. Im Schnitt sollen bis 2030 täglich "vier bis fünf Windräder" an Land hinzukommen, sagte Kanzler Scholz. Fortschritt solle monatlich kontrolliert werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz will den Ausbau der Windkraft in Deutschland deutlich vorantreiben. "Den Ausbau gehen wir generalstabsmäßig an: Gerade erstellen wir einen Fahrplan, was bis wann an neuen Anlagen gebaut sein muss, damit wir unsere Ziele für 2030 erreichen", sagte er der "Bild am Sonntag".

"Jeden Monat wird es dann ein Gespräch mit den Ländern geben, wie weit sie damit vorangekommen sind. Was nicht pünktlich geschafft wird, muss aufgeholt werden. Bis 2030 werden das an Land im Schnitt vier bis fünf Windräder jeden Tag sein." Insgesamt gibt es nach Branchenangaben in Deutschland derzeit mehr als 28.000 Windräder an Land mit einer Gesamtleistung von rund 58 Gigawatt.

"Mehr Schwung bei Innovationen und Modernisierung"

"Wir brauchen mehr Schwung bei Innovationen und für die Modernisierung unserer Industrie, damit wir 2045 klimaneutral wirtschaften können", erklärte Scholz. Ziel sei es, beim Ausbau von Windkraft und Solarenergie deutlich voranzukommen, "damit wir weniger abhängig werden vom Import von fossilem Gas, Kohle oder Erdöl".

Ziel der Bundesregierung ist eine installierte Leistung von 115 Gigawatt bis 2030. Die Windkraft an Land spielt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende. Im vergangenen Jahr nahm die Leistung von Windrädern an Land nur leicht zu. Sie stieg nach Branchenangaben um 4,3 Prozent. Neu errichtet wurden demnach 551 Anlagen mit 2403 Megawatt Leistung.

Mit dem Windenergie-an-Land-Gesetz werden Flächenziele für den Ausbau vorgegeben. Bis Ende 2032 müssen demnach die Länder zwei Prozent der Fläche für die Windenergie ausweisen. Bislang sind es laut Bundeswirtschaftsministerium 0,8 Prozent.

Viele Befürchtungen nicht bestätigt

Angesichts des Krieges in der Ukraine, der Inflation und der Energiekrise sagte Scholz: "Unser Land ist deutlich besser durch diese schwierige Zeit gekommen, als viele befürchtet haben." Er erinnerte an die Befürchtungen, die zu lesen gewesen seien - etwa von einem "Wutwinter mit Massenprotesten" und von kalten Wohnungen und frierenden Menschen in Deutschland. "All das ist nicht eingetreten." Wenn nichts Unvorhergesehenes passiere, sei er auch mit Blick auf den nächsten Winter zuversichtlich, sagte der Kanzler.

Über dieses Thema berichtete MDR aktuell am 05. Februar 2023 um 11:05 Uhr.