RKI-Gebäude in Berlin

RKI-Bericht Weniger Infektionen, mehr Impfungen

Stand: 04.08.2022 21:56 Uhr

Obwohl die Corona-Infektionszahlen sinken, sieht das RKI weiter einen hohen Infektionsdruck in der Sommerwelle. Die Zahl der Impfungen steigt weiter an - doch es bleibt eine große Lücke bei Älteren.

In der Corona-Sommerwelle erkennt das Robert Koch-Institut einen sinkenden Trend, gibt aber weiter keine Entwarnung. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sei vergangene Woche im Vergleich zur Vorwoche deutlich um insgesamt 21 Prozent gesunken, heißt es im Wochenbericht des Instituts zu Covid-19. Die Inzidenzen seien im Wochenvergleich in allen Bundesländern und Altersgruppen gesunken.

Laut RKI-Wochenbericht sinkt Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche

Griet von Petersdorff, RBB, tagesschau 12:00 Uhr

Der allgemeine Infektionsdruck bleibe aber dennoch hoch, mahnen die Autoren. "Auch die Belastung des Gesundheitssystems bleibt hoch, auch wenn sich die Betriebssituation in der vergangenen Woche leicht verbessert hat." Zudem hätten Ausbrüche in Pflegeheimen weiter zugenommen. Bei den Todesfällen in Verbindung mit dem Virus spricht das RKI zuletzt von einem recht stabilen Niveau. In der letzten Woche wurden 444 Todesfällen übermittelt.

Zahl der Impfungen steigt erstmals wieder

Beim Thema Impfen sieht das Institut bei Millionen Menschen weiteren Bedarf - obwohl im Juli wieder etwas mehr Impfungen als im Vormonat verabreicht wurden. Die Auffrischimpfung schütze weiterhin auch in Omikron-Zeiten sehr effektiv vor schweren Verläufen, weshalb neben den Ungeimpften auch bei den bisher lediglich Grundimmunisierten Impflücken geschlossen werden müssten - also bei denjenigen, die bisher erst zwei Dosen erhalten haben.

Im Juni war laut RKI mit knapp einer Million Impfungen der bisherige Tiefststand des Impfgeschehens erreicht worden. Im Juli habe die Zahl der bei über einer Million gelegen. "Der seit Jahresbeginn anhaltende Abwärtstrend der Impfzahlen scheint im Juli erstmals gestoppt."

Nach wie vor fast zehn Millionen Ungeimpfte

Dennoch müssen den Experten zufolge noch etwa 1,3 Millionen Menschen im Alter ab 60 Jahren und etwa 7,8 Millionen Menschen unter 60 Jahren, die lediglich grundimmunisiert sind, ihren Impfschutz mit mindestens einer Impfung auffrischen.

Noch gar keine Impfung erhalten hätten rund 7,3 Millionen Erwachsene unter 60 Jahre und 1,9 Millionen ab 60. Hier hat sich im Vergleich zum Vormonat wenig verändert. Konkret sind laut aktuellem Monitoring mit Stand Anfang August gut 85 Prozent der erwachsenen Bevölkerung grundimmunisiert, gut 72 Prozent haben eine erste Auffrischimpfung bekommen, knapp zehn Prozent eine zweite.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 04. August 2022 um 19:00 Uhr.