Ein Mitarbeiter eines Bio-Ladens bereitet einen Kaffee zu, der in einen Mehrwegbecher fließt.
Laut Verbraucherzentrale halten in Thüringen noch zu wenige Gastrobetriebe Mehrwegbehälter bereit. Bildrechte: picture alliance/dpa | Felix Kästle

Neues Verpackungsgesetz Überprüfung: Thüringer Gastronomen zögern bei Mehrwegpflicht

03. November 2023, 07:44 Uhr

Seit Januar gilt auch für Thüringer Gastronomen eine Mehrwegpflicht. Doch laut Verbraucherzentrale wird diese noch zu zögerlich umgesetzt. Vor allem bei der Hinweispflicht bestehe großer Nachholbedarf. Damit das Gesetz auch eingehalten wird, sollten die Kommunen intensiver kontollieren.

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Die Thüringer Gastronomen setzen die seit Anfang des Jahres geltende Mehrwegpflicht nur zögerlich um. Das geht aus einer Überprüfung von 73 Betrieben hervor, wie die Verbraucherzentrale mitteilte. Vor allem bei der Hinweispflicht bestehe großer Nachholbedarf. So seien lediglich 14 Betriebe dieser Pflicht nachgekommen.

Verbraucherschützer fordern mehr Kontrollen

Das sei ein enttäuschendes Ergebnis und müsse schnellstmöglich nachgebessert werden, so Verbraucherschützerin Luisa Klüpfel. Auch die kommunalen Behörden sieht sie dabei in der Pflicht, die Einhaltung des Gesetzes besser zu kontrollieren.

Mehrwegbehälter werden zu selten angeboten

Laut Verbraucherzentrale boten 52 der überprüften Betriebe an, Essen und Getränke in mitgebrachte Behältern zu füllen. Bei größeren Betrieben reiche dies jedoch nicht aus. Sie müssten selbst Mehrwegbehälter bereitstellen. Tatsächlich hielten aber nur knapp die Hälfte der größeren Betriebe solche Behälter bereit.

Mehr Einheitlichkeit auf regionaler Ebene

Eine weitere Schwachstelle sei die Rückgabe wegen zu vieler verschiedener Mehrweganbieter. Laut Verbraucherzentrale sollte es wenigstens auf regionaler Ebene einheitliche Mehrwegalternativen geben.

Seit Januar gilt Mehrwegpflicht

Seit dem 1. Januar müssen gastronomische Betriebe für Essen und Trinken zum Mitnehmen passende Mehrweg-Alternativen anbieten. Ziel ist es, mit weniger Einwegverpackungen Abfall zu reduzieren. Für kleinere Anbieter reicht es aus, die mitgebrachten Gefäße zu befüllen. Außerdem müssen alle Betriebe gut sichtbar durch Plakate, Aufsteller, Aufkleber oder Produktbeispiele darauf hinweisen, dass ihre Lebensmittel in Mehrweggefäßen ausgegeben werden.

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MDR (dkn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN JOURNAL | 02. November 2023 | 19:00 Uhr

3 Kommentare

Kopfschuettler vor 26 Wochen

Wenn man sonst keine Probleme hat, schafft man sich welche. Und wieder mehr Aufwand und Vorschriften im Bürokratenland.
Ein normaler Mensch verzehrt doch sein Essen im Restaurant und wenn nicht, kann er doch seine eigenen Töpfe und Schüsseln füllen lassen. Und gut!
Für wieviel Prozent des Gastronomieumsatzes ist das denn überhaupt relevant (wenn der kleine China-Imbiss und der Dönerladen gar nicht unter die Vorschrift fallen)?

steka vor 26 Wochen

Da steckt noch vile Potential drin. Warum nicht auch im Lebensmittel- Einzelhandel ? Was mit Flaschen geht, müßte doch auch mit Joghurt- oder Senfeimerchen, mit stabilen Wurst- oder Käseschachteln möglich sein, die jetzt noch immer im Müll landen.

Tashina vor 26 Wochen

Und was ist mit den amerikanischen Burgerketten?

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