Unstrut-Hainich-Kreis Kanadischer Englischlehrer holt Englisch-Studium in Jena nach

08. Juni 2023, 21:34 Uhr

Der aus Kanada stammende Lehrer Daniel Brady ist an seiner Schule in Struth im Unstrut-Hainich-Kreis der einzige Englisch-Lehrer. Doch sein Abschluss wird in Thüringen nicht anerkannt. Jetzt will er seinen Abschluss als Englischlehrer in Jena nachholen. Danach kann er auch verbeamtet werden.

Der aus Kanada stammende Lehrer Daniel Brady aus Struth im Unstrut-Hainich-Kreis holt den vom Land geforderten Abschluss als Englischlehrer nach.

Wie Brady MDR THÜRINGEN sagte, studiert er ab dem Herbstsemester dreieinhalb Jahre berufsbegleitend an der Universität Jena. Danach soll sich der 36-Jährige ein Jahr bewähren, um verbeamtet werden zu können.

Ein Studium in Göttingen sei auch geprüft worden, so Brady. Dort gebe es aber nicht das passende Programm für Thüringer Gymnasiallehrer.

Das Land hatte zuvor abgelehnt, den englischsprachigen Kanadier mit einer Ausnahmereglung auch im Fach Englisch als Lehrer anzuerkennen. Daniel Brady hat ein Lehrerstudium in den Fächern Chemie und Sozialkunde in Kanada absolviert. Danach kam er nach Deutschland. Hier wurde aber nur der Abschluss als Chemielehrer anerkannt.

Einziger Englischlehrer an Gemeinschaftsschule

An der Gemeinschaftsschule Rodeberg im Unstrut-Hainich-Kreis ist Daniel Brady im Moment der einzige Englischlehrer, nachdem eine Kollegin im Februar in den Ruhestand gegangen ist.

MDR (cgo/caf)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 28. März 2023 | 15:30 Uhr

15 Kommentare

martin vor 44 Wochen

@stealer: Ich bin einerseits ein Befürworter von "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" (gut, man sollte in der Tat darüber diskutieren, wann "Quereinsteiger" die Arbeit in gleicher Qualität wie ausgebildete Lehrer machen; aber Herr Brady ist kein klassischer Quereinsteiger) und habe Thüringer Schulämter / das zuständige Ministerium eher als Lösungsbehinderer denn als Lösungsentwickler erlebt.

Nicht nur bei Lehrern beklagen wir (mehrheitlich) den mangelhaften Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte - und andererseits machen wir uns m.M.n. für Interessierte nicht wirklich attraktiv.

Charly Whisky vor 44 Wochen

Das kömmt mir irgendwie bekannt vor: nach einem in der DDR erfolgreich abgeschlossenem Hochschulstudium und der nach der Wiedervereinigung durch das damalige Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst anerkannten Diplomierung "Dipl.-Ing (FH)" musste ich alle für eine wesentlich niedrigere Qualifizierung notwendigen bundeswehrinternen Lehrgänge nachholen. Das war kein Problem für mich, aber für die bajuwarischen Fachlehrer in den Bundeswehrschulen mit oft wesentlich niedrigerem Bildungsabschluss! :-)

Mediator vor 44 Wochen

Muttersprachler zu sein befähigt erst einmal zu rein gar nichts, wenn es um die Ausbildung dieser Sprache geht. Von daher ist es sicherlich richtig wenn man prüft, ob ein Muttersprachler mit der Lehrbefährigung für ein anderes Fach überhaupt qualifiziert ist seine eigene Muttersrache als Lehrer zu unterrichten.

Ob es da Abkürzungen gibt, oder man das reguläre Studium nachweisen muss, ist wohl in jedem Land unterschiedlich geregelt.

Ich könnte jedenfalls nicht Deutsch unterrichten, auch wenn ich eine Lehrbefähigung für andere Bereiche vorzuweisen haben.

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