Thüringen Offener Brief gegen geplante Batterie-Recycling-Anlage bei Gera
Die Diskussion um die geplante Batterie-Recyclinganlage in Gera-Cretzschwitz geht weiter. Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen den Bau und fordert nun in einem Offenen Brief einen Stopp des Projekts.
Gegen die geplante Batterie-Recyclinganlage in Gera-Cretzschwitz regt sich erneut Widerstand. Die Bürgerinitiative Gera-Cretzschwitz (BI) hat sich in einem Offenen Brief an Geras Oberbürgermeister für ein Stopp des Vorhabens ausgesprochen.
Damit reagiert die Initiative unter anderem auf die Ankündigung des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) vom Freitag, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgesehen ist. Im unmittelbaren Umfeld am Standort im Industriegebiet Gera-Cretzschwitz lebten aber schützenswerte Tierarten wie zum Beispiel Otter und Biber. Trotzdem sei eine Prüfung bisher ausgeblieben.
BI kritisiert Blockade von Rohstoffen und Gefahr durch Brände
Begründet wird die Forderung aber auch damit, dass die Wertschöpfung nicht in Thüringen bleibe, da die schwarze Masse mit seltenen Rohstoffen ins Ausland transportiert werde. Stattdessen würden wertvolle Ressourcen wie Land, Fläche, Fachpersonal oder Strom blockiert.
Auch die Millionen-Förderung wird von der BI in Frage gestellt. Zudem sei das Risikopotenzial bei einem Brand von Batterien unkalkulierbar, so die Initiative.
Die Bürgerinitiative vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 10.000 Bürgerinnen und Bürgern sowie einer Vielzahl von Unternehmen.
Die Firma Sungeel will am Standort Gera-Cretzschwitz eine Batterie-Recyclinganlage errichten und dort 100 Industriearbeitsplätze schaffen. 22.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batterien sollen dort jährlich verwertet werden.
MDR (nir)