Zahlreiche Mopeds stehen vor einer Schule.
Nach der Schule direkt nach Hause oder zuerst zum Badesee? - Viele verbinden mit ihrer "Moped-Zeit" schöne Erinnerungen. Bildrechte: MDR/Louisa Krüger

Besonders auf dem Land Moped fahren: Immer mehr Jugendliche machen Führerschein

13. April 2024, 09:45 Uhr

Ab 15 Jahren dürfen Jugendliche in Thüringen mit dem Moped durchs Land fahren. Der entsprechende Führerschein ist beliebt - vor allem abseits der Städte.

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Immer mehr Jugendliche in Thüringen machen den Moped-Führerschein. Erlaubt ist das Fahren der Zweiräder ab 15 Jahren.

Wie das Verkehrsministerium mitteilte, hat sich das Interesse an der Fahrerlaubnis seit seiner Einführung vor zehn Jahren fast vervierfacht. Im vergangenen Jahr sei der Führerschein mehr als 3.250 Mal ausgegeben worden - im Jahr 2013, als das Mindestalter in Thüringen herabgesetzt wurde, rund 900 Mal.

Lediglich in den Jahren 2020 und 2021 gab es einen Einbruch, weil während der Corona-Pandemie weniger Fahrschüler geprüft wurden.

Junge Moped-Fahrer nicht häufiger an Unfällen beteiligt

Insgesamt haben in den vergangenen zehn Jahren rund 25.500 Fünfzehnjährige die Fahrerlaubnis der Klasse AM erhalten. Laut Angaben des Thüringer Innenministeriums fallen die Jugendlichen in der Unfallstatistik nicht auf. Sie sind also nicht besonders häufig an Unfällen beteiligt.

Moped-Modellversuch in Mitteldeutschland

Thüringen war mit Sachsen und Sachsen-Anhalt Teil eines Modellversuchs "Moped mit 15". Im Vergleich wurden seit 2013 nur in Sachsen mehr Fahrerlaubnisse erteilt. Die Ergebnisse des Pilotprojekts seien positiv gewesen, hieß es.

Seit 2021 gilt der Moped-Führerschein "ab 15" auch bundesweit. Laut Verkehrsministerium sammeln die Jugendlichen frühzeitig Fahrerfahrungen und haben nachweislich mehr Erfolg, wenn sie anschließend lernen, Auto zu fahren. Der Führerschein für Jugendliche verbessere zudem die Mobilität und Teilhabe junger Menschen am gesellschaftlichen Leben.

Gute Erinnerungen an "Moped-Zeit"

Laut Thüringer Fahrlehrerverband ist die Nachfrage vor allem in ländlichen Regionen groß. Der Moped-Führerschein "ab 15" sei sowohl für die Jugendlichen als auch für den Straßenverkehr ein Gewinn, sagte der stellvertretende Verbandsvorsitzende André Schmidt. Und: "Viele Ältere verbinden positive Erinnerungen mit der Moped-Zeit. Das Gleiche erlebt nun die aktuelle Jugend."

MDR (lou/mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 13. April 2024 | 07:00 Uhr

16 Kommentare

Basstian vor 2 Wochen

Ein gut eingefahrenes S 50 brachte es auf der Geraden bei Windstille laut Tacho auf glatt 70, auch zu zweit. Real mögen es 65 gewesen sein. Es brauchte dafür natürlich mindestens einen halben Kilometer Anlauf, aber in der DDR war ja noch Platz auf den Straßen.

Basstian vor 2 Wochen

Bergab mit Rückenwind schaffte mein S 50 echte 80 km/h. Hatte auch zeitweise das 16er Ritzel vom Sperber vorn drauf. An einer Steigung wars dann natürlich mau. Man konnte ja auch das 11er Ritzel vom DUO 4 draufmachen, fürs Gelände...

Basstian vor 2 Wochen

60 km/h sollte in der ganzen Republik ein Privileg nur für Simson sein :-). Aber auch für neue Mopeds, nicht nur für die, die bis 1992 zugelassen wurden. Dann würde die Nachfrage für Simson wieder in die Millionen gehen und könnten die 45 km/h-Plasteroller, ehe sie hier zerfallen, nach Asien zurückgeschickt werden.

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