Technikprobleme Bezahlkarte für Asylbewerber verzögert sich im Saale-Orla-Kreis

02. Februar 2024, 12:12 Uhr

Bei Leistungen für Asylbewerber setzen Landkreise zunehmend auf Bezahlkarten, mit denen das Geld nur unter bestimmten Bedingungen eingesetzt oder abgehoben werden kann. In Thüringen gehört etwa der Saale-Orla-Kreis dazu. Die Details sind geklärt, doch noch sind nicht alle technischen Hürden überwunden.

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Der Start der Bezahlkarte für Asylbewerber im Saale-Orla-Kreis verzögert sich. Wie eine Sprecherin des Landratsamtes mitteilte, gibt es noch technische Herausforderungen. Diese würden in den nächsten Tagen geklärt. Die Bezahlkarte soll nun zum 1. März ausgegeben werden.

Um erste Erfahrungen mit dem System zu sammeln, werden die Karten zunächst an Flüchtlinge ausgegeben, die nach einem abgelehnten Asylantrag erneut in die Bundesrepublik eingereist sind. Im Saale-Orla-Kreis betrifft das rund 60 Menschen inklusive Kinder.

Bild einer Geldkarte auf einem Laptopmonitor
Auch im Saale-Orla-Kreis soll es eine Bezahlkarte für Asylbewerber geben. (Symbolfoto) Bildrechte: MDR/Kathleen Bernhard

Etwas Bargeld für Asylbewerber - aber keine Auslandsüberweisung

Laut Landratsamt können die Kartennutzer ab März auch eine limitierte Summe Bargeld abheben, die ansonsten weiterhin in Schleiz als "Taschengeld" ausgezahlt werden müsste. Wenn das Limit erreicht sei, könne nur noch mit der Karte gezahlt werden. Offen war noch, wie hoch der Beitrag sein soll.

Andere Funktionen sind den Angaben nach gesperrt, auch Auslandsüberweisungen. Die Bezahlfunktion der Karte bleibt zudem auf den Landkreis beschränkt. Ab 1. Mai soll die Bezahlkarte dann für alle Asylbewerber im Saale-Orla-Kreis gelten.

Länder einigen sich auf Standards für Bezahlkarte für Geflüchtete

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass sich Bund und Länder auf einheitliche Standards für ein Vergabeverfahren geeinigt haben, das bis zum Sommer beendet sein soll. Bei der geplanten Ausschreibung geht es vor allem um einen gemeinsamen Dienstleister für die technische Infrastruktur. Starten soll die Karte demnach noch dieses Jahr.

Über konkrete Summen entscheiden die Bundesländer und Kommunen selbst. Auch über Zusatzfunktionen der Bezahlkarte wird regional entschieden, etwa ob nur in bestimmten Landkreisen oder Supermärkten damit eingekauft werden kann.

Mehr zur Bezahlkarte für Aslybewerber

MDR (KaBe/maf)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. Februar 2024 | 12:00 Uhr

8 Kommentare

Ralf G vor 12 Wochen

Habe heute irgendwo gelesen, dass Asylbewerber die länger als 18 Monate im Land sind, die Bezahlkarte ablehnen dürfen und Bargeld bekommen müssen.
Na, die 18 Monate schafft jeder.

Arbeitende Rentnerin vor 12 Wochen

Das tut man doch sowieso nicht. Andererseits würden viele ältere Leute Hilfe benötigen, viele haben Angst das zu beantragen, alles Leute die eingezahlt haben, vielleicht gleicht man erst mal die Renten an die Inflation an. Wem als Asylbewerber die Leistungen nicht gefallen, der kommt aus keinem Kriegsgebiet.

astrodon vor 12 Wochen

@Germinator: Zwischen "wollen" oder "werden" und "haben" besteht aber ein kleiner Unterschied.
Was Deutschland tatsächlich an militärischer Hilfe an die UA geleistet hat, waren per 08.12.2023 insgesamt 5,66 Mrd. €, davon rd. 1,63 Mrd. €
in 2022 und 4,03 Mrd. € in 2023.
("Bilaterale Unterstützungsleistungen der Bundesregierung für die Ukraine", Pkt. 7.1)

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