Schleswig-Holstein Sanierung der Fehmarnsundbrücke wird deutlich teurer
Die Sanierung der Fehmarnsundbrücke (Kreis Ostholstein) wird teurer als ursprünglich angenommen. Die Deutsche Bahn geht nun von Kosten in Höhe von 91 Millionen Euro aus.
Seit 2020 saniert die Deutsche Bahn die Fehmarnsundbrücke, die das Festland mit der Insel Fehmarn verbindet. Zu Beginn der Arbeiten schätzte die Bahn die Kosten auf 30 Millionen Euro. Eine Anfrage der SPD-Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn beim Bundesverkehrsministerium hat jetzt ergeben: Die Kosten werden sich verdreifachen. Hagedorn macht die Deutsche Bahn für die gestiegenen Kosten verantwortlich, da sie zeitweise ihre Instandhaltungspflicht vernachlässigt habe, was zu einem Investitionsstau führte.
Die Bahn räumt ein, dass es mehr Instandhaltungsarbeiten gibt als angenommen. Zudem gab es Verzögerungen durch schlechtes Wetter und steigende Preise, unter anderem infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs. Die Sanierung der kombinierten Straßen- und Schienenbrücke trägt zu zwei Dritteln der Bund, ein Drittel die Deutsche Bahn.
Ostholsteiner Landrat sehr überrascht
Ostholsteins Landrat Timo Gaarz (CDU) ist nach eigenen Angaben angesichts der Kostensteigerungen erstaunt. Er sorgt sich jetzt darum, dass die Straßenbaulast auf den Kreis Ostholstein übertragen werden könnte. Wer die Straßenbaulast hat, muss sich zum Beispiel um die Instandhaltung der Strecke kümmern. Weitere Aufgaben sind der Unterhalt und eventuelle Umbauten. Da die Straße über die Brücke führt, ist die finanzielle Verantwortung für die Brücke inbegriffen.
Deshalb dürfe die Straßenbaulast auf keinen Fall auf den Kreis Ostholstein übertragen werden, stellt Gaarz klar. Das werde durch die Sanierungskosten von mehr als 90 Millionen Euro deutlich. Dies würde die finanzielle Leistungsfähigkeit des Kreises klar übersteigen, meint der Landrat.
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NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 01.10.2024 | 13:00 Uhr