Schleswig-Holstein Rendsburger Kanaltunnel: Vor-Höhenkontrollen sollen kommen
Der Ministerpräsident und der Unternehmensverband Mittelholstein sind für ein Krisentreffen zusammen gekommen: Die regelmäßigen Sperrungen des Rendsburger Kanaltunnels durch die Höhenkontrolle sind für Unternehmen ein finanzielles Problem.
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat sich mit Vertretern des Unternehmensverbandes Mittelholsten (UVM) getroffen. Der Grund sind die Probleme mit der Höhenkontrolle am Rendsburger Kanaltunnel (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Diese lösen laut Experten des UVM immer häufiger aus: Bis Anfang September gab es fast 270 automatische Tunnelsperrungen durch die Höhenkontrolle. Das ist bereits jetzt mehr als 50 Mal häufiger als im gesamten letzten Jahr. Bei dem Gespräch dabei war auch Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU).
Wenn die Höhenkontrolle auslöst, steht der Verkehr etwa 20 Minuten lang still. Die Unternehmer mit ihren Transportfahrzeugen stehen dann etwa 90 Minuten im Stau. Für die Betriebe ist das ein zeitliches und finanzielles Problem. Deshalb hatte sich der Verband an den Ministerpräsidenten gewandt.
Mögliche Lösung: mobile Höhenkontrollanlagen
Nach dem Gespräch ist klar: Mit mehreren Maßnahmen soll sich die Verkehrssituation rund um den Rendsburger Kanaltunnel verbessern. Der Unternehmensverband Mittelholstein hatte die zahlreichen Sperrungen des Tunnels nach Auslösung der Höhenkontrolle kritisiert und Ministerpräsident Günther und Verkehrsminister Madsen um Unterstützung gebeten.
Beide kündigten in Rendsburg an, dass nun unter anderem Vor-Höhenkontrollen im Umland installiert werden sollen. Außerdem soll die Sicherheitstechnik angepasst werden, so dass nach der Auslösung der Höhenkontrolle der Tunnel schneller wieder freigegeben und der Verkehr eher wieder fließen kann. Verkehrsminister Madsen appelliert aber auch an Lkw-Fahrer, ihre Fahrzeuge genau zu überprüfen, damit diese die Höhenkontrolle gar nicht erst auslösen.
Der Unternehmensverband hatte zuvor mobile Höhenkontrollenanlagen vorgeschlagen, die den Lkw-Verkehr schon weit vor dem Kanaltunnel überprüfen und gegebenenfalls umleiten. So müsste der Tunnel gar nicht erst gesperrt werden. Laut UVM sollte die Miete dieser mobilen Geräte günstiger sein, als der Schaden, der durch die regelmäßigen Sperrungen entsteht.
Aktuell gilt im und um den Tunnel nur Tempo 60, damit lockere Lkw-Planen nicht versehentlich die Höhenkontrolle auslösen.
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NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 30.09.2024 | 08:00 Uhr