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In Sachsen-Anhalt wurden von 2016 bis 2022 weniger Patente angemeldet als zuvor. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Kleine Anfrage der Linksfraktion Weniger Patentanmeldungen und Neugründungen in Sachsen-Anhalt

04. Februar 2024, 14:32 Uhr

Wie viele Patente wurden in Sachsen-Anhalt angemeldet? Wie steht es um die Neugründungen im Land? Die Landesregierung hat auf diese Fragen, die Teil einer Kleinen Anfrage der Linksfraktion waren, geantwortet. Die Antworten zeigen, dass in Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren weniger patentiert und gegründet wurde.

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Die Zahl der Patentanmeldungen ist in Sachsen-Anhalt erneut gesunken. Von 2016 bis 2022 hat sich die Zahl der Patentanmeldungen fast halbiert, wie aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Mit 122 Patentanmeldungen lag Sachsen-Anhalt knapp vor Bremen (105 Anmeldungen) und deutlich hinter Baden-Württemberg mit fast 13.500 Patentanmeldungen. "Wenn wir Patentanmeldungen als Symbol für die Innovationskraft sehen, haben wir hier eine negative Entwicklung", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion Sachsen-Anhalt, Wulf Gallert, auf Anfrage.

Wenn wir Patentanmeldungen als Symbol für die Innovationskraft sehen, haben wir hier eine negative Entwicklung.

Wulf Gallert, wirtschaftspolitischer Sprecher der Linksfraktion Sachsen-Anhalt

Neugründungen sind auf Vor-Corona-Niveau

Wulf Gallert
Wulf Gallert (Die Linken) kritisiert, dass der Anteil der Forschungsmittel gemessen am Bruttooinlandsprodukt in Sachsen-Anhalt bundesweit am niedrigsten sei. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Bei den Gründungen liegt Sachsen-Anhalt nach Angaben des Wirtschaftsministeriums in etwa auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie, bei rund 8.900 Neugründungen. Die Linke kritisiert vor allem, dass der Anteil der Mittel für Forschung und Entwicklung gemessen am Bruttoinlandsprodukt in Sachsen-Anhalt bundesweit am niedrigsten sei. "Das ist schon dramatisch, wenn wir uns angucken, wie extrem wichtig die Innovationskraft für die Entwicklung von Industrien ist", sagte Gallert. Die Ansiedlung von großen Firmen wie Intel sei zwar gut. Ansiedlungen ersetzten aber keine Innovationsstrategie. Und diese sei nicht zu erkennen. 

Die schwarz-rot-gelbe Landesregierung hat sich 2021 im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, Sachsen-Anhalt zum gründerfreundlichsten Bundesland zu entwickeln. Der Rückstand bei den Patentanmeldungen sei Ansporn, besonders kleine und mittelständische Unternehmen bei der Umsetzung von Innovationen zu unterstützen. Das Wirtschaftsministerium hatte erst kurz vor Weihnachten den Startschuss für neue Förderprogramme für Gründungen gegeben.

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dpa, MDR (Johanna Daher)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. Februar 2024 | 12:00 Uhr

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