Theater Eisleben, Außenansicht bei Dämmerung
Die Finanzierung des Theaters in Eisleben ist für 2024 auch zum Jahresende noch nicht geklärt. (Symbolbild) Bildrechte: Theater Eisleben, Jens Schlüter

Haushalt Theater Eisleben bangt weiter um Finanzierung

29. Dezember 2023, 16:26 Uhr

Zum Jahresende ist für das Theater Eisleben noch immer unklar, wie das Haus ab 2024 finanziert werden soll. Der Landkreis Mansfeld-Südharz kann wegen akuter Haushaltsprobleme nichts zuschießen. Daher liegen auch Fördermittel des Landes auf Eis – sie sind dem Theater laut Kulturministerium aber zugesichert.

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Dem Theater Eisleben droht nach eigenen Angaben die Insolvenz. Grund ist die weiter unklare Finanzierung im kommenden Jahr. In einer Mitteilung hieß es, das Theater müsse sich nun über seine Rücklagen finanzieren. Die reichten aber nur noch, um bis Februar die 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bezahlen. Daher müsse bis Ende Januar eine Lösung gefunden werden.

Aktuell befinde sich das Haus "in völliger Planungsunsicherheit und ist in seiner Existenz bedroht", teilte das Theater Eisleben weiter mit.

Finanzierung des Theaters auf Eis

Geldgeber des Theaters ist der Landkreis Mansfeld-Südharz – der jedoch selbst in finanziellen Schwierigkeiten steckt und daher vorerst kein weiteres Geld gibt.

Hintergrund ist eine Niederlage im Rechtsstreit mit Städten und Gemeinden um die sogenannte Kreisumlage, wodurch dem Kreis nach eigenen Angaben 157 Millionen Euro fehlen. Der Landkreis Mansfeld-Südharz hat deshalb beim Land Sachsen-Anhalt gut 93 Millionen Euro Hilfe beantragt.

Mit 1,1 Millionen Euro würde der Landkreis als Träger das Theater Eisleben zwar unterstützen wollen. Diese freiwillige Aufgabe kann er angesichts der Haushaltslage aber derzeit nicht erfüllen. Der andere Gesellschafter ist die Stadt Eisleben, die diese Summe ebenfalls nicht übernehmen kann. Deshalb zahlt auch das Land Sachsen-Anhalt nicht – vorerst jedenfalls.

Theatervertrag ist unterschriftsfertig

Vor Weihnachten hatte das Land angekündigt, den kommunalen Theatern und Orchestern 2024 bis 2028 rund 276 Millionen Euro Förderung zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet für die Häuser finanzielle Planungssicherheit – da Inflationsausgleich und steigende Förderungen beinhaltet sind.

Der Vertrag mit dem Landkreis Mansfeld-Südharz wurde jedoch wegen der Haushaltssperre noch nicht geschlossen. Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) bedauerte dies im MDR und erklärte: "Der Vertrag ist aber ausgehandelt und kann jederzeit unterschrieben werden."

Die Mittel sind Eisleben zugesichert, sie gehen ihnen nicht verloren, auch wenn sich die Unterzeichnung verzögert.

Antwort des Kulturministeriums

Weiter hieß es in einer Antwort des Kulturministeriums: "Die Mittel sind Eisleben zugesichert, sie gehen ihnen nicht verloren, auch wenn sich die Unterzeichnung verzögert. Wir warten jetzt auf ein Signal des Landkreises, der sich zunächst strukturieren muss." Der erste Teil der Landesgelder werde erst zum Ende des ersten Quartals 2024 gezahlt.

MDR (Anja Walczak, Theo M. Lies, André Plaul)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. Dezember 2023 | 05:30 Uhr

9 Kommentare

Steffen 1978 vor 17 Wochen

Man sollte eventuell einmal das Konzept überdenken und zeitgemäße Veranstaltungen anbieten um die Besucherzahlen zu erhöhen die Breite Masse fühlt sich durch Theater nicht angesprochen

DEMOKRATIE2020 vor 17 Wochen

Irgendwie muss eingespart werden??? Das ist grundsätzlich richtig! Aber wo die Politik einspart und wo nicht, sollte jeder wache Geist erkennen! Kultur ist für die Menschen und die Kinder wichtig!!!

DEMOKRATIE2020 vor 17 Wochen

Der Steuerzahler bezahlt Kriegsmaterialien, die Einkünfte der Regierung, ihre Eskapaden, das Geld für Ankommende und und und!
Ihre Äußerungen lassen darauf schließen, dass Sie nichts für Kultur übrig haben und den Wert, die Bedeutung derselben nicht erkennen!

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