Menschen bilden Kette um abgesperrtes Haus
Im März formierte sich eine Menschenkette, um für den Erhalt der Hopfendarre zu demonstrieren. (Archivbild) Bildrechte: MDR/Lydia Zahn

Altes Brauereigelände Salzwedel: Wobau gibt Pläne für Abriss der alten Hopfendarre auf

11. April 2024, 18:37 Uhr

Jahrelang hat ein Arbeitskreis in Salzwedel für den Erhalt der Hopfendarre auf dem Brauereigelände gekämpft. Nun will die Wohnungsbaugesellschaft Wobau den Turm nicht länger abreißen. Was aus dem Gebäude wird, ist dennoch ungewiss.

Lydia Zahn, eine Frau mit Brille und braunen Haaren.
Bildrechte: MDR/ Theresa Stelzer

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Die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Salzwedel (Wobau) will die alte Hopfendarre in Salzwedel nicht mehr abreißen. Es würde sich finanziell nicht mehr lohnen, erklärte Wobau-Chef Christian Märtens auf Nachfrage von MDR SACHSEN-ANHALT.

Ursprünglich hatte die Wobau geplant, auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei den noch stehenden Turm abzureißen. An dessen Stelle sollte ein modernes, barrierefreies und seniorengerechtes Wohnhaus entstehen. Ein entsprechender Abrissantrag wurde bei der oberen Denkmalschutzbehörde gestellt. Doch noch bevor es eine Antwort gab, verkündete die Wobau, das Vorhaben abzubrechen.

Die Hopfendarre in Salzwedel 1 min
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MDR SACHSEN-ANHALT Do 11.04.2024 16:48Uhr 00:29 min

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Vorhaben erhitzte Gemüter

Fünf Jahre steckte die Gesellschaft Geld und Zeit in den Plan eines Neubaus. Und das nicht ohne Gegenwind. Den gab es vor allem vom Arbeitskreis Salzwedeler Altstadt (ASA). Zuletzt hatte der Verein im März zu einer Menschenkette aufgerufen, um auf das Denkmal aufmerksam zu machen.

Knapp 60 Menschen waren gekommen, um zu verdeutlichen: Der Turm muss gerettet werden. Anschließend las die stellvertretende Vorsitzende Uta Thiel einen offenen Brief vor, der an den Bürgermeister und die Stadträte adressiert war. Und schon im vergangenen Jahr hatte der ASA Unterschriften zur Rettung gesammelt.

Die Hopfendarre in Salzwedel 1 min
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Neubau an dieser Stelle nicht mehr wirtschaftlich

Wobau-Chef Christian Märtens betonte, dass die Aufgabe des Projektes rein finanzieller Natur sei. Durch die Baukostenentwicklung der vergangenen Jahre seien die Kosten um etwa 40 Prozent auf 4,2 Millionen Euro gestiegen. Das wiederum sei nicht mehr wirtschaftlich, da die Wobau am Ende auch bezahlbare Mieten bieten wolle. Grund genug, den Plan, den Turm der alten Hopfendarre abzureißen und einen Neubau auf das Grundstück zu setzen, aufzugeben.

Für Uta Thiel ist das eine gute Nachricht. Auch wenn sie sich eine – aus ihrer Sicht – noch bessere Lösung hätte vorstellen können: "Noch mehr hätte es uns gefreut, wenn die Wobau Fördermittel beantragt und umgesetzt hätte, um dieses wunderbare Objekt zu sichern."

Ob sich dieser Aufgabe in Zukunft jemand annimmt, bleibt abzuwarten.

MDR (Lydia Zahn, Oliver Leiste)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. April 2024 | 10:30 Uhr

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