Einem kleinen Jungen wird eine Impfspritze in den Oberarm injiziert.
Bei der Impfquote gegen HP-Viren ist Sachsen-Anhalt bundesweiter Spitzenreiter. Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images

Krebsvorsorge Sachsen-Anhalt hat bundesweit höchste HPV-Impfquote

18. Februar 2024, 16:37 Uhr

In keinem anderen Bundesland sind laut Sachsen-Anhaltischer Krebsgesellschaft so viele Kinder und Jugendliche gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft wie in Sachsen-Anhalt. Die Impfung kann vor Krebserkrankungen schützen. Die Ständige Impfkommission in Deutschland empfiehlt die HPV-Impfung ab dem Alter von neun Jahren – auch für Jungs.

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In Sachsen-Anhalt sind so viele Kinder und Jugendliche gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft wie in keinem anderen Bundesland. Das teilte die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft am Samstag mit. HP-Viren können demnach zu Gebärmutterhalskrebs und Krebs im Mund-Rachen-Raum führen. Rund 8.000 Krebsneuerkrankungen werden in Deutschland pro Jahr einer Infektion mit HPV zugeschrieben. Etwa 20 Prozent der Erkrankten sind Männer. Die meisten Übertragungen der Humanen Papillomviren findet durch Geschlechtsverkehr statt.

Sachsen-Anhalt bundesweiter Spitzenreiter bei HPV-Impfungen

Anfang 2023 waren 70,7 Prozent der gesetzlich versicherten Mädchen, die 2007 geboren wurden – zu dem Zeitpunkt also 15 oder 16 Jahre alt waren – vollständig gegen HPV geimpft. Das geht aus Zahlen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) hervor. Landesweite Spitzenreiter seien die Landkreise Börde und Jerichower Land mit einer Quote von 75,6 Prozent. Zum Vergleich: Die Werte der deutschlandweiten Landkreise mit den niedrigsten Impfquoten liegen den Angaben zufolge zwischen 26,5 und 27,4 Prozent. Darunter sind unter anderem Offenbach am Main und Bad Tölz-Wolfratshausen in Bayern, südlich von München.

HPV-Impfung als Krebsvorsorge

Der erste Impfstoff gegen HP-Viren wurde nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft vor 17 Jahre in Deutschland zugelassen. Indes seien noch immer zu wenige Mädchen und Jungen gegen dieses Virus geimpft, sagt der Vorstandsvorsitzende des ZI Dominik von Stillfried.

Die Ständige Impfkommission in Deutschland empfiehlt die HPV-Impfung ab dem Alter von neun Jahren am besten vor den ersten sexuellen Erfahrungen. "Die HPV-Impfung bietet einen wichtigen Schutz vor späteren Krebserkrankungen", sagt Stillfried weiter. Seit 2018 werde die Impfung auch für Jungen empfohlen.

Die Grundimmunisierung umfasse zwei Impfungen. Sie könne laut Sachsen-Anhaltischer Krebsgesellschaft bis zum 17. Lebensjahr nachgeholt werden. Danach sei eine dritte Dosis erforderlich.

dpa, MDR (Cynthia Seidel)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. Februar 2024 | 11:00 Uhr

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