Der Halberstädter Dom
Die Renovierungsarbeiten an der Nordfassade des Halberstädter Doms können bis zu zehn Jahren dauern. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Matthias Bein

Bauwerk der Gotik Nordfassade am Halberstädter Dom wird saniert

03. April 2024, 18:29 Uhr

Die Sanierung des Doms in Halberstadt im Landkreis Harz ist dringend notwendig – in den vergangenen Jahren stürzten bereits Steine herunter. Das teilte Kulturstiftung Sachsen-Anhalt mit. Vor allem die Nordfassade ist besonders gefährdet. Die Arbeiten können bis zu zehn Jahre dauern.

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Die Nordfassade des mittelalterlichen Doms in Halberstadt ist besonders gefährdet, das teilte die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt am Mittwoch mit. Die Sanierung der Nordfassade wird nach Einschätzung der Kulturstiftung zwischen acht und zehn Jahren dauern. Betroffen seien vor allem einige Strebepfeiler. Die Strebepfeilersanierung sei einer der Investitionsschwerpunkte im gesamten Haushaltsjahr der Kulturstiftung.

Derzeit laufen Arbeiten an einem Pfeiler, um die Sanierung der restlichen Fassade vorzubereiten. Restauratoren und Steinmetze erproben laut der Stiftung an dem Pfeiler, wie diese möglichst schonend und effizient saniert werden können. Alle Arbeiten würden von Sachverständigen begleitet und dokumentiert. Dazu zählen unter anderem Schadens- und Zustandskartierungen sowie Vermessungsarbeiten und statische Untersuchungen.

Sanierungen dringend notwendig

Nach Angaben der Kulturstiftung ist der Sanierungsbedarf des Halberstädter Doms enorm. Es habe in den vergangenen Jahren Steinabstürze vom Dom gegeben. Auch ein Pfeiler musste vor zwei Jahren aus Sicherheitsgründen saniert werden. Die Standsicherheit war nicht mehr gewährleistet. Neben Pfeilern müssten auch die Fenster und Dächer erneuert werden.

Über Jahrhunderte seien unterschiedliche Baumaterialien wie Kalk- oder Sandstein am Dom verwendet worden, sagte Baudirektor Ralf Lindemann. Das sei eine große Herausforderung. Daher werde mit unterschiedlichen Methoden an der Fassade gearbeitet, um Erkenntnisse für die weitere Sanierung der Fassade zu gewinnen. Es gehe dabei auch um die statische Sicherheit. "Nur so können wir den Dom auch für zukünftige Generationen erhalten", erklärte Lindemann. 

Restauratorin Christine Machate reinigt mit Pinsel und Staubsauger einen Marienaltar in der Marienkapelle des Halberstädter Domes.
Der Halberstädter Dom beherbergt den größten mittelalterlichen Domschatz außerhalb des Vatikans. Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Bein

Domschatz gehört zu den weltweit größten

Seit mehr als einem Jahr ist der Dom in Halberstadt zwar großräumig abgesperrt, öffentliche Besichtigungen und Gottesdienste werden aber weiter durchgeführt. Erst im vergangenen Monat war der Halberstädter Dom aufwendig von Restauratoren und Gemeindemitgliedern gereinigt worden. Der Frühjahrsputz stand an.

Der Dom zu Halberstadt wurde zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert errichtet. Die Basilika gilt als Bauwerk der Gotik und gehört zu den wenigen großen Kirchenbauten des französischen Kathedralschemas in Deutschland. Im vergangenen Jahr kamen rund 86.000 Besucher. Der Dom beherbergt den weltweit größten mittelalterlichen Domschatz außerhalb des Vatikans.

dpa, MDR (Jörg Wunram, Hanna Kerwin)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. April 2024 | 14:00 Uhr

1 Kommentar

Basstian vor 4 Wochen

Wie wird ein Dom gereinigt? Nach den Montagsdemos, wenn zuvor ein paar tausend Leute im Magdeburger Dom waren, half ich auch mal, diesen zu fegen :-)

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