Die Wohngebäude auf dem Gelände der neuen Landesaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Stendal aus der Vogelperspektive.
In Stendal soll ein Teil einer neuen Flüchtlingsunterkunft im Mai eröffnet werden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch

Eröffnung Anfang Mai Landes-Erstaufnahme für Flüchtlinge: Asylunterkunft in Stendal sucht Personal

05. April 2024, 16:28 Uhr

Probleme beim Personal für die neue Landesaufnahmeeinrichtung in Stendal: Mehr als 70 Landesbedienstete und private Sicherheitsleute sollen in der Flüchlingsunterkunft arbeiten, doch noch sind zahlreiche Stellen unbesetzt. Die Einrichtung soll nach letzten Informationen Anfang Mai öffnen und vor allem Frauen und Kinder aufnehmen.

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Für die geplante Asylunterkunft in Stendal fehlt noch Personal. Das bestätigte das Landesverwaltungsamt MDR SACHSEN-ANHALT. Demnach sind noch zahlreiche Stellen ausgeschrieben. Auch der künftige Leiter der neuen Einrichtung ist den Angaben nach noch nicht gefunden. Für diese Führungsposition wird laut Behörde jemand aus der Verwaltung oder dem Polizeivollzugsdienst gesucht.

Insgesamt sollen elf Landesbedienstete und 60 private Sicherheitsleute in der Flüchlingsunterkunft arbeiten. Auch beim Sicherheitspersonal ist den Angaben zufolge die Suche nach Mitarbeitern noch nicht abgeschlossen, ebenso in der Verwaltung im Landkreis Stendal.

Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang erhält von Kathleen Neundorf (Referatsleiterin im Innenministerium) in einer Gemeinschaftsküche Erläuterungen zur neuen Landesaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Stendal.
Rundgang in der fast fertigen Gemeinschaftsunterkunft (Archivbild 2023) Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch

"Betriebsaufnahme Anfang Mai gesichert"

Laut Innenministerium Sachsen-Anhalt laufen die Stellenbesetzungsverfahren nach Plan. "Von den elf zu besetzenden Stellen des Landespersonals sind neun besetzt, zu den übrigen beiden Stellen liegt eine ausreichende Bewerberlage vor", sagte eine Sprecherin am Freitag. Die Auswahl laufe. Die Betriebsaufnahme Anfang Mai sei in jedem Fall gesichert. Vorübergehend könne Personal aus anderen Einrichtungen eingesetzt werden.

Bis zu 600 Asylbewerber werden einziehen

Die neue Landesaufnahmeeinrichtung (LAE) für Flüchtlinge soll nach letzten Informationen Anfang Mai öffnen. Das Innenministerium von Sachsen-Anhalt hatte vor einigen Tagen erklärt, dass dort zunächst zwischen 500 und 600 Asylbewerber aufgenommen werden können. Dabei handelt es sich um eine Teil-Öffnung. Erst Ende 2025 soll das Gebäude komplett fertig sein. Dann sollen hier bis zu 1.000 Migranten Platz finden.

In einem Fenster spiegelt sich ein Wohngebäude der Landesaufnahmestelle für Geflüchtete in Standal.
Die Unterkünfte für die Asylsuchenden sind fertig. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch

Die LAE in Stendal Zur Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) in Halberstadt wird eine weitere große Einrichtung hinzukommen – in Stendal. In der Landesaufnahmeeinrichtung (LAE) sollen vor allem sogenannte vulnerable Personen untergebracht werden, vor allem Frauen und Kinder sowie traumatisierte Menschen. Das hat die Landesregierung seit 2015 geplant. Mit der jahrelangen Verzögerung stiegen auch die Baukosten. Die Unterkünfte sind fertig, die Gebäude für Verwaltung, Küche und Mensa nicht. Für sie gibt es Provisorien.

Die Einrichtung wird deutlich teurer als gedacht. Das Landesfinanzministerium rechnet nach eigenen Angaben derzeit mit knapp 57 Millionen Euro an Kosten. 2018 sollten es noch rund 30 Millionen Euro sein. Als Ursachen für den Anstieg gab das Ministerium erst später erkannte Schäden an der leerstehenden Kaserne und gestiegene Baupreise an.

Asyl Unterkunft Stendal
Die frühere Kaserne am südlichen Stadtrand von Stendal stand viele Jahre leer (Foto von 2018). Bildrechte: MDR/ Bernd-Volker Brahms

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MDR (Bernd-Volker Brahms, Norma Düsekow)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. April 2024 | 07:30 Uhr

4 Kommentare

ChrisSDL vor 3 Wochen

Und es ist definitiv vielsagend über die aktuelle Landespolitik:

Das problemlos 60 Personen (wenn auch privat) eingestellt werden, während gleichzeitig der Landkreis um jede einzelne Sozialarbeiterstelle in Schulen betteln muss.

Da muss man sich über aufkeimende Stimmungen nicht wundern.

Shantuma vor 3 Wochen

Um es klar zu stellen, das Land sucht 11 Leute, davon sind schon 9 nominiert und für die restlichen 2 liegen bereits qualifizierte Bewerbungen vor.

Die anderen 60 Leute werden nicht vom Land gesucht, sondern werden von privaten Sicherheitsfirmen gestellt.

Unglaublich was man heute noch Journalismus nennt. Die Überschrift passt so nicht zum Text.

DanielSBK vor 3 Wochen

Wer will schon so einen Job machen, mit 12-Stunden Schichten, dazu ist der Erwerb der §34a Sachkunde auch nicht ohne.

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