Bauantrag eingereicht Islamisches Kulturcenter in Halle-Neustadt plant neues Gebäude

17. Dezember 2023, 14:25 Uhr

Nachdem es in der Vergangenheit mehrere Angriffe auf das Islamische Kulturcenter in Halle-Neustadt gab, plant der Verein nun einen Neubau. Gebete unter freiem Himmel soll es künftig nicht mehr geben.

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Das Islamische Kulturcenter Halle (Saale) hat den Bauantrag eingereicht, um in Halle-Neustadt ein neues Gebäude errichten zu können. Wie der Verein am Freitag mitteilte, hat er bereits ein 1.900 Quadratmeter großes Grundstück neben seinem bestehenden Gebäude am Meeresbrunnen erworben.

Anbau für Islamisches Kulturcenter: Auch eine Frage der Sicherheit

Der Anbau sei dringend nötig, damit keine Gebete mehr unter freiem Himmel stattfinden müssen, erklärte der Vereinsvorsitzende Ahmad Alkhalile. Zudem sei das Gebäude eine Frage der Sicherheit: In der Vergangenheit hatte es Angriffe auf die Moschee gegeben.

Im Januar 2022 hatte ein Mann von seiner Wohnung aus auf die Moschee in Halle-Neustadt geschossen. Schon im Sommer 2018 war auf zwei Syrer geschossen worden, die auf dem Weg zum Kulturcenter waren. In den Vorjahren hatte es wiederholt Böllerangriffe gegeben, Scheiben wurden eingeworfen und Besucher wurden bedroht.

Mehr zum Islamischen Kulturcenter Halle (Saale) e.V.

Der Islamische Kulturcenter Halle (Saale) e.V. (IKC) ist nach eigenen Angaben seit 1993 eine islamische Religionsgemeinschaft für Musliminnen und Muslimen in und um Halle. Neben Gebeten, religiösen Veranstaltungen und Festen organisiert der Verein demnach verschiedene Bildungs-, Unterstützungs- und Integrationsangebote.

Die Betenden kommen laut IKC aus 40 verschiedenen Ländern. Mittlerweile würden die Räume der Gemeinde in Halle-Neustadt insbesondere an Feiertagen nicht mehr für alle ausreichen, sodass Gebete immer wieder draußen stattfinden müssen.

Menschen stehen bei einer Veranstaltung vor dem Islamischen Kulturzentrum in Halle-Neustadt
Nach den Schüssen auf die Moschee in Halle 2022 gab es viel Solidarität. Bürgermeister Egbert Geier (SPD) versprach, schnell dafür zu sorgen, dass die Gemeinde mehr Platz zum Beten hat. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Heiko Rebsch

Neues Gebäude in Halle-Neustadt soll bis 2027 fertig werden

Das Islamische Kulturcenter plane außerdem, integrative Angebote auszubauen. Dazu zählten Sprachkurse, Jugendangebote oder interreligiöse und -kulturelle Begegnungen.

Nach Angaben des Vereins soll der Neubau in dreieinhalb Jahren fertig sein. Man wolle die Nachbarschaft bald zu einem Informationsabend einladen, bei dem die Pläne vorgestellt und Fragen beantwortet werden sollen.

MDR (Cornelia Müller, Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 16. Dezember 2023 | 09:30 Uhr

8 Kommentare

Denkschnecke vor 19 Wochen

Was hat das mit dem obigen Artikel zu tun?
Wollen Sie etwa behaupten, dass alle Muslime Israelfeinde sind? Dann könnte ich genauso behaupten, dass alle Atheisten Christenfeinde sind und mich in meinem Grundrecht der freien Religionsausübung eingeschränkt sehen. Außerdem ist für viele Muslime die Heimfahrt kurz, weil sie Deutsche sind.

Denkschnecke vor 19 Wochen

Da manche das gelegentlich vergessen, darf ich Sie auf unser Grundgesetz hinweisen. Ganz vorne, schon in Art. 4 heißt es:
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

Was finden Sie jetzt blöd?

hilflos vor 19 Wochen

Denkschnecke, dann müssen sie das auch selbst zahlen. Ein Gebetsteppich recht sicher auch

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