Eine Person läuft an einem Regionalzug, der von der Firma Abellio betrieben wird, vorbei.
Bei Abellio wird gestreikt: Viele Regionalbahnen in Sachsen-Anhalt können bis Dienstagnacht ausfallen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod

Einschränkungen Warnstreik bei Abellio: Viele Züge fahren trotzdem

15. Mai 2023, 07:02 Uhr

Bei Abellio wird gestreikt. Bahnreisende müssen mit Verspätungen und Zug-Ausfällen rechnen. Betroffen sei in Sachsen-Anhalt vor allem der Süden. Ein Großteil der Züge soll aber fahren. Die ODEG und die Deutsche Bahn fahren, rechnen aber weiter mit Zug-Ausfällen, obwohl es nach einem Vergleich zwischen Bahn und Gewerkschaft nicht zum geplanten Warnstreik kommt.

Beim privaten Bahn-Anbieter Abellio sind Beschäftigte seit Sonntagabend zum Warnstreik aufgerufen. Auf seinem Twitteraccount schreibt das Unternehmen seit der Nacht zu Montag von mehreren ausgefallenen Zügen. Ein Großteil der Züge fahre aber, sagte Abellio-Sprecher Stefan Dietrich am Montagmorgen MDR SACHSEN-ANHALT. In Sachsen-Anhalt sei eher der Süden betroffen, ein Schwerpunkt des Warnstreiks sei Thüringen. 

Die Auswirkungen des Streiks auf die Fahrgäste seien "überschaubar". Auffällig sei, so der Abellio-Sprecher, dass wenig Fahrgäste unterwegs seien. Viele Menschen hätten sich auf einen flächendeckenden Streik eingestellt.

Dietrich zufolge war ein Abstimmungs-Termin zwischen Abellio und der Eisenbahngewerkschaft (EVG) zuvor ohne Ergebnis geblieben.

Ein Bus-Not-Verkehr sei eingerichtet, Busse fahren laut Dietrich am Montag wie geplant. Am Dienstag seien sie bereits nicht mehr nötig. Am Warnstreik bis Dienstagnacht halte die EVG aber fest.

Abellio teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter am Sonntag mit, dass Reisende sich vor Fahrt-Antritt über ihre konkrete Verbindung informieren sollten.

Abellio in Sachsen-Anhalt Abellio hat eine große Relevanz für den Regional- und Fernverkehr in Sachsen-Anhalt. Das Unternehmen betreibt viele Linien, die durch das Bundesland fahren, wie zum Beispiel den RE 4 ( Halle – Goslar), RE 10 (Magdeburg – Erfurt), RB 35 (Stendal – Wolfsburg), RB 47 (Halle – Bernburg) und RB 50 (Dessau – Aschersleben).

ODEG erwartet erhebliche Verspätung

Bei der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) geht man davon aus, dass es zu erheblichen Verspätungen und Ausfällen kommen kann. Das erklärte eine Sprecherin MDR SACHSEN-ANHALT. Man habe bereits personell umdisponiert und müsse dies nun wieder rückgängig machen. Fahrgäste sollten sich unbedingt noch einmal vor der Fahrt informieren, so die Sprecherin.

Auf seiner Webseite kündigte das Unternehmen am Sonntagabend an, man werde auf allen Linien fahren. Lediglich auf zwei Regionalbahn-Linien in Brandenburg werde es keinen Zugverkehr geben. Die ODEG stellt beispielsweise die Regionalbahn R1 von Magdeburg über Berlin nach Cottbus ein.

Bahn erwartet Einschränkungen

Die Deutsche Bahn (DB) hatte sich am Samstag mit der EVG auf einen Vergleich geeinigt. Deshalb wird auf Linien der DB vorerst nicht gestreikt. Reisende bei der Deutschen Bahn müssen in den kommenden drei Tagen dennoch mit Einschränkungen rechnen. Laut Bahn mussten über das Wochenende rund 50.000 Zugfahrten sowie dazugehörige Schicht- und Einsatzpläne wieder angepasst werden.

Bei MDR AKTUELL vom 13. Mai sehen Sie mehr zum abgewendeten Warnstreik bei der Deutschen Bahn.

Am Montag sollen nach Angaben der Deutschen Bahn rund zwei Drittel der geplanten Züge des Unternehmens wieder fahren. Ab Dienstag plant die Bahn, dass alle ICE- und IC-Züge wieder planmäßig unterwegs sind. Auch im Güterverkehr soll es am Montag und Dienstag Abweichungen geben.

Sollten für Montag oder Dienstag gebuchte Züge ausfallen, gelten nach Angaben der Bahn die üblichen Fahrgast-Rechte – diese erlauben unter anderem, die Fahrt später unter bestimmten Voraussetzungen nachzuholen.

MDR (Lars Frohmüller, Moritz Arand, Johanna Daher, Julia Heundorf) | Zuerst veröffentlicht am 12. Mai 2023.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. Mai 2023 | 06:00 Uhr

11 Kommentare

Dab vor 45 Wochen

Hallo @ Felldmaus ,da ich einige Verwandte und Freunde bei der DB AG habe.Den alt Eisenbahnern fehlen seit der Gründung der DB AG nur ~20% des alten Gehaltes im Portemonnaie.Die Manager haben sich für diese Jahr,sehr moderat Ihr Gehalt erhöht.Daher kommt auch der Unmut...

Dab vor 45 Wochen

Da können die Menschen ungestört mit der DB AG, in den Urlaub und auf Arbeit fahren...Leider müssen die Eisenbahner wieder eine Nullrunde in Kauf nehmen...Dafür werden einige Private Eisenbahnunternehmen noch bestreikt...Da wird es wohl trotzdem,zu Einschränkungen kommen...

DanielSBK vor 45 Wochen

"Null Infos zum Streik oder den Ersatzfahrplänen."

Eben echte Kundenfreundlichkeit .... die armen Lokführer tun mir auch sehr leid, die müssen immer ihre Mega schweren Rucksäcke durch die Gegend einseitig auf der Schulter buckeln beim Zugwechsel.. das geht auf den Rücken.

Mehr aus Sachsen-Anhalt