Wissenschaft Sachsens Berufsakademien sollen Hochschulen werden

13. Dezember 2023, 16:28 Uhr

Wegen des Fachkräftemangels will Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) die Berufsakademie umwandeln. Kritik am Kurs des Ministers kommt von der AfD. Sachsen drohe vor allem in den Naturwissenschaften den Anschluss zu verlieren.

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Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) hat am Mittwoch in seiner Fachregierungserklärung im Sächsischen Landtag Änderungen im Hochschulsystem angekündigt. Neben Universitäten, Hochschulen und Kunsthochschulen stehe das System künftig auf einer weiteren starken Säule - der Dualen Hochschule Sachsen.

Mit der entsprechenden Umwandlung der Berufsakademie reagiere Sachsen auf den Fachkräftebedarf. Anders als die Berufsakademie könne die Duale Hochschule beispielsweise auch akademische Grade vergeben. Darüber hinaus sei es möglich, erstmals sogenannte duale Masterstudiengänge anzubieten.

Sebastian Gemkow
Sebastian Gemkow will die Struktur von Sachsens Hochschullandschaft verändern. Bildrechte: picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert

Mehr Austausch zwischen Forschung und Praxis

Sachsen will zudem dafür sorgen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse der Hochschulen besser die regionale Wirtschaft beflügeln. Der Freistaat soll so "vom heutigen Hidden Champion zu einem europäischen Leuchtturm der Wissenschaft mit Strahlkraft weit über seine Grenzen hinaus" gemacht werden, sagte Gemkow.

Die Hochschulen sollten demnach für die regionale Wirtschaft als Katalysatoren wirken. Man müsse Anreize und Strukturen schaffen, die den Austausch zwischen Forschung und Praxis erhöhen. Es sei notwendig, Forschungsergebnisse schneller in marktfähige Produkte und Dienstleistungen zu überführen. Ein Fokus liege außerdem auf der Weiterentwicklung der außeruniversitären Forschung.

AfD: Sachsen könnte Anschluss verlieren

Kritik am Kurs von Gemkow kam von der AfD: "Mit der Staatsregierung droht unser ehemals erfolgreiches Wissenschaftsland den Anschluss zu verlieren. Die Zahl der naturwissenschaftlichen Studenten halbierte sich fast in den letzten zehn Jahren. Die Zahl der Ingenieure ist um 20 Prozent zurückgegangen", bemängelte AfD-Fraktionsvorsitzender Jörg Urban.

Stattdessen würden unwissenschaftliche Genderstudien angeboten, so Urban. Zustimmung gab es hingegen von der AfD zum Vorhaben des besseren Transfers von Forschungsergebnissen in die Praxis und einer besseren Förderung von Gründerinitiativen.

MDR (sth)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 13. Dezember 2023 | 19:00 Uhr

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