Sächsisch-Böhmische Schweiz Aufräumarbeiten nach Felssturz in Schmilka beginnen: Straße weiter gesperrt
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25. Januar 2024, 13:38 Uhr
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Nach dem Felssturz am Mittwochabend zwischen dem sächsischen Schmilka und dem Nachbarort Hřensko in Tschechien bleibt die Bundesstraße 172 voraussichtlich bis zum Montag, 29. Januar, gesperrt. Der Sprecher der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz, Tomáš Salov, sagte MDR SACHSEN, dass ein Spezialunternehmen aus Tschechien mit den Aufräumarbeiten begonnen habe.
Die Straße bleibe für die Dauer der Arbeiten weiter für den Fahrzeugverkehr und auch für Fußgänger gesperrt. Tagestouristen können von Schöna aus mit der Elbfähre nach Hřensko übersetzen.
Durch nichts aufzuhalten
Der Vorfall hatte sich am Mittwochabend wenige Meter hinter der Grenze auf tschechischer Seite ereignet. Salov sagte einer Tageszeitung aus Děčín, der etwa acht Kubikmeter große Felsbrocken habe sich in rund 150 bis 200 Meter Höhe aus dem Hang neben der Straße gelöst und bei seinem Weg nach unten eine Barriere durchbrochen. Diese soll eigentlich verhindern, dass Steine bis zu einem Gewicht von zehn Tonnen auf die Straße im Elbtal rollen.
"Die Fangnetze im Bereich über der Straße haben eine Belastbarkeit von fünf Tonnen", sagte Salov zu MDR SACHSEN. Der nun abgestürzte Fels habe ungefähr ein Gewicht von 15 Tonnen. "Man könnte die Fangnetze auch auf eine größere Belastbarkeit auslegen. Aber das haben wir eigentlich nur über Gebäuden in der Gemeinde gemacht", so der Nationalparksprecher.
Sicherungsarbeiten ab morgen
Wie der Nationalparksprecher weiter mitteilte, wurden bei der Begutachtung des Schadens weitere instabile Felsbrocken entdeckt. Deshalb hat ein Spezialunternehmen am Donnerstag damit begonnen, den Hang zu beräumen und zu sichern sowie den großen Fels von der Straße zu entfernen. Wie lange diese Arbeiten dauern, ist bislang unklar.
Eine zerfallende Felslandschaft
Felsstürze sind in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz keine Seltenheit, vor allem zum Ende des Winters hin und nach Starkregen. Grund ist der sehr poröse und damit wasserdurchlässige Sandstein. So dehnt sich eingedrungenes Wasser beim Gefrieren aus und erzeugt Spalten im Gestein die nach und nach größer werden und zu Ablösungen führen. Starkregen sorgt durch Ausspülungen für Felsstürze. An besonders gefährdeten Stellen in dem grenzüberschreitenden Nationalpark gibt es deshalb Sicherungsmaßnahmen.
"Der Elbsandstein ist eine Erosionslandschaft", sagte Salov. "Es gehören nicht nur die schönen Sachen dazu." Ein solcher Felssturz sei nicht unüblich.
MDR (stt/ben)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 24. Januar 2024 | 17:30 Uhr