Tourismus Bad Schandau erstes Kneippheilbad in Sachsen
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12. Januar 2024, 15:11 Uhr
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Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz ist einzigartig. Und das nicht nur wegen der tollen Landschaft. Als erste Gemeinde in Sachsen darf sich der Ort ab sofort Kneippheilbad nennen, wie das Tourismusministerium am Freitag mitteilte. Ein entsprechender Bescheid soll am Sonnabend übergeben werden.
Bereits seit dem Jahr 2010 ist Bad Schandau als Kneippkurort staatlich anerkannt. Mit der Aufwertung zum Kneippheilbad seien strenge Auflagen verbunden, hieß es weiter. So müssen beispielsweise wenigstens drei Kurbetriebe seit zehn Jahren Kneipptherapien durchführen.
Auflagen zum Kneippheilbad Ein Kneippheilbad muss strengere Auflagen erfüllen, so zum Beispiel mindestens seit zehn Jahren eine Kneipptherapie durchführen und wenigstens drei Kneippkurbetriebe haben und mehrere Wassertretstellen und Armbadeanlagen vorweisen, die sich auch im Freien befinden müssen. Sächsisches Staatsministerium für Kultur und Tourismus
Kneippkuren in vielen Einrichtungen
In Bad Schandau werde Kneipp unter anderem vom ortsansässigen Kneippverein oder in einer Kneipp-Kita praktiziert, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. Daneben gebe es zwei Reha-Kliniken, in denen das Heilverfahren nach dem Pfarrer Sebastian Kneipp Anwendung finde, ebenso wie in der Toskana-Therme. Hinzu kämen "die einzigartige Natur des Elbsandsteingebirges" und viele Wellness-Hotels.
Bad Schandaus Bürgermeister Thomas Kunack (Wählervereinigung Tourismus) sagte MDR SACHSEN, mit dem Erhalt des Titels gehe die Arbeit aber erst los. "Zum Beispiel soll ein altes Gymnasium zu einem modernen Kneippzentrum für Wissensvermittung und Therapien ausgebaut werden", so Kunack.
Was ist "Kneippen"? Im 19. Jahrhundert entwickelte der Pfarrer Sebastian Kneipp in Bayern die "Kneipp-Therapie". Er suchte nach einer Kur für seine eigene Lungenerkrankung. Dabei stieß er auf die Wasseranwendungen, die später durch ihn berühmt wurden. Das "Kneippen" beruht auf fünf Säulen: Wasserbehandlung, Ernährung, Bewegung, Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und Ordnungstherapie (seelische Gesundheit). Die Krankenkassen weisen darauf hin, dass Kneipp-Therapien mit anderen medizinischen Verfahren kombiniert werden sollen. Sie sollen nicht im Gegensatz zu wissenschaftlichen Methoden oder nachweislich wirksamer Medizin stehen, sondern diese ergänzen. Krankenkasse AOK
Hoffnung auf steigende Besucherzahlen
Der Ort besitze mit der neuen staatlichen Anerkennung "ein touristisches Alleinstellungsmerkmal, das zusätzlich Gäste in die Region locken wird", heißt es aus dem Ministerium. Im vergangenen Jahr wurden in Bad Schandau laut amtlicher Statistik 110.614 Ankünfte und 432.857 Übernachtungen gezählt. Damit sei die Stadt an der Elbe die übernachtungsstärkste Kommune in der Sächsischen Schweiz.
MDR (ben)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 12. Januar 2024 | 19:00 Uhr
