Die deutsche Übersetzerin Nicola Denis (Foto: Hervé Morand)

Nicola Denis mit Eugen Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet

Im Jahr 2023 geht der vom SR initiierte Eugen Helmlé-Übersetzerpreis an die deutsche Übersetzerin Nicola Denis.

Tilla Fuchs  

Der Eugen Helmlé-Übersetzerpreis geht in diesem Jahr an die deutsche Übersetzerin Nicola Denis. Der Preis der Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar), der Stadt Sulzbach und des Saarländischen Rundfunks würdigt das Andenken des bedeutenden Sulzbacher Übersetzers und Autors.

Die literarische Übersetzerin Nicola Denis ist in diesem Jahr für ihre Übertragungen aus dem Französischen mit dem Eugen Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 10.000 dotiert und wird von der Stiftung ME Saar, der Stadt Sulzbach und dem SR gemeinsam vergeben.

Nicola Denis übersetzt zeitgenössische Romane von Eric Vuillard, Olivier Guez oder Sylvain Tesson, Klassiker von Honoré de Balzac, Essays und Texte zur Kunst. Ihre Sensibilität, die Suche nach dem tieferen Sinn sowie ihr breites Repertoire haben die Jury überzeugt.

Verleihung am 7. September

Die Verleihung fand am Donnerstag, 7. September 2023, um 19.00 Uhr in der Aula Sulzbach statt. Begleitet wurde sie von der Autorin Adèle Rosenfeld, die mit „Quallen haben keine Ohren“ in Frankreich ein gefeiertes Debüt vorgelegt hat.

Lesung mit Adèle Rosenfeld

Ihr Roman „Quallen haben keine Ohren“ erscheint in der Übersetzung von Nicola Denis bei Suhrkamp. Bei der Verleihung lasen Rosenfeld und Denis zweisprachig aus dem Roman.

Adèle Rosenfeld: "Quallen haben keine Ohren"
Audio [SR 2, Tilla Fuchs, 07.09.2023, Länge: 03:47 Min.]
Adèle Rosenfeld: "Quallen haben keine Ohren"
Autorin Adèle Rosenfeld hat mit „Quallen haben keine Ohren“ in Frankreich ein gefeiertes Debüt vorgelegt. Am 11. September erscheint ihr Roman in der Übersetzung von Nicola Denis, die mit dem Eugen Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet wurde.

Promovierte zu Molières „Tartuffe“

Nicola Denis, geboren 1972 in Celle, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Romanistik. Bereits während des Studiums hat sie sich mit Übersetzungsfragen beschäftigt: sie verglich verschiedene deutsche Fassungen von Molières „Le Misanthrope“ und promovierte zur Übersetzungsgeschichte von „Tartuffe“.

Veröffentlichte 2022 den Roman „Die Tanten“

Immer wieder befasst sie sich auch mit den theoretischen Aspekten ihres Berufes und unterrichtet in Seminaren an den Universitäten Basel, Mannheim oder Göttingen. Seit 1995 lebt Nicola Denis mit ihrer Familie in Westfrankreich und arbeitet seit über 20 Jahren hauptberuflich als Übersetzerin. Inzwischen ist sie auch Romanautorin und veröffentlichte 2022 ihr Debüt „Die Tanten“. 

SR-Intendant Martin Grasmück:

Die große Bandbreite ihrer Übertragungen von den Klassikern bis hin zu aktuellen literarischen Werken beweist das außergewöhnliche Talent von Nicola Denis. Mit ihrem ausgezeichneten Verständnis für das Französische, das sie ins Deutsche in bewundernswerter Weise überträgt, leistet sie einen wichtigen Beitrag für den kulturellen Austausch über die Grenzen hinweg – eine Leistung, die wir als Saarländischer Rundfunk und Brückenbauer in die Großregion sehr gerne unterstützen und fördern. Ich gratuliere Nicola Denis sehr herzlich.

Jurorinnen

Die Jurorinnen des Eugen Helmlé-Übersetzerpreises 2023 waren die Berliner Journalistin Susanne von Schenck, die Literaturbeauftragte der Direction Régionale des Affaires Culturelles (DRAC) der Region Grand Est in Metz, Colette Gravier, und Tilla Fuchs, Literaturredakteurin (Saarländischer Rundfunk).

Preisträgerinnen und Preisträger

Tobias Scheffel (2005), Claude Riehl (2006), Andrea Spingler (2007), Nicole Bary (2008), Lis Künzli (2009), Olivier Le Lay (2010), Holger Fock und Sabine Müller (2011), Alain Lance und Renate Lance-Otterbein (2012), Jürgen Ritte (2013), Cécile Wajsbrot (2014), Hinrich Schmidt-Henkel (2015), Anne Weber (2016), Simon Werle (2017), Olivier Mannoni (2018), Sonja Finck (2019) Corinna Gepner (2020), Andreas Jandl (2021), Barbara Fontaine (2022)


Ein Thema u.a. in der Sendung "Der Morgen" am 08.09.2023 auf SR 2 KulturRadio.

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