Saarland Ford Saarlouis sucht wieder neue Auszubildende
Nach zwei Jahren Unterbrechung und trotz des Aus für die Fahrzeugproduktion im November 2025 startet kommendes Jahr wieder die Ausbildung im Ford-Werk in Saarlouis. Zwölf Plätze stehen bereit.
Nachdem sich Ford im Sommer 2022 gegen eine E-Auto-Produktion in Saarlouis entschieden hatte und hinter dem Werk insgesamt ein großes Fragezeichen stand, wurde im Dezember klar, dass es erst einmal keine Azubis mehr geben soll.
Drei Ausbildungsberufe
Zwei Jahre, viele Arbeitskämpfe und Verhandlungen später steht fest, dass die Ausbildung wieder aufgenommen wird – wenn auch in kleinerem Umfang. Wie die IG Metall am Dienstag mitteilte, soll ab 2025 wieder bei Ford Saarlouis ausgebildet werden. Laut Internetseite des Unternehmens stehen insgesamt zwölf Plätze bereit.
Ausgebildet werden Kraftfahrzeugmechatronikerinnen und -mechatroniker, Elektroniker für Automatisierungstechnik und Mechatroniker – nach Einschätzung der IG Metall allesamt Berufsbilder, bei denen die Ausbildung auch ohne die Fahrzeugproduktion möglich ist. „Das sind im Prinzip breit gefächerte Berufe“, erklärte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall, Lars Desgranges, auf SR-Nachfrage. Mit dieser Ausbildung könne man auch in anderen Branchen tätig werden.
Die Ausbildung in allen drei Berufen soll dreieinhalb Jahre dauern, währenddessen die Azubis von hauptberuflichen Ausbildern betreut werden. Es gelten die tarifvertraglichen Bedingungen – nach Einschätzung der IG Metall macht dieses Paket das Saarlouiser Werk zu einer guten Ausbildungsstätte. Interessierte können sich ab sofort und bis 31. Dezember 2024 über die Ford-Ausbildungsseite bewerben.
So geht es für die Beschäftigten weiter
Die Produktion des Focus bei Ford Saarlouis läuft bis zum November 2025 in drei Schritten aus. Gemäß dem im Februar dieses Jahres ausgehandelten Sozialtarifvertrages scheidet ein Großteil der bisher Beschäftigten nach und nach aus. Nur rund 1000 Jobs im Bereich des Komponentenbaus und bei Dienstleistungen für andere Ford-Standorte und externe Kunden sollen bleiben – zumindest bis 2032.
Außerdem soll es in Saarlouis nach Angaben der Gewerkschaft künftig ein neues Service-Center für Antriebsbatterien von Elektroautos geben. Die Kunststofffertigung und die Boron-Fertigung im Presswerk sollen erhalten bleiben.
Über dieses Thema berichten auch die SR info-Nachrichten im Radio am 01.10.2024.