Der Rhein um Burg Pfalzgrafenstein, Kaub

Rheinland-Pfalz Hochwasser an Rhein und Mosel geht zurück

Stand: 11.01.2025 18:42 Uhr

Die Hochwasser-Lage im Land hat sich entspannt. Die Pegelstände an der Mosel und am Mittelrhein sinken kontinuierlich. Die Experten erwarten vorerst keinen Anstieg mehr.

An der gesamten Mosel waren die Höchststände des Hochwassers am Freitagabend oder im Laufe des Samstags erreicht. An der Obermosel lagen sie deutlich unterhalb eines 2-jährlichen Ereignisses. Die Hochwasservorhersagezentrale Rheinland-Pfalz meldet deutlich fallende Wasserstände.

Fallende Pegelstände an Rhein und Mosel

Am Pegel Cochem wurden am Samstagabend deutlich unter sieben Meter gemessen, nach dem Höchststand von 7,60 Meter am Vorabend. Auch am Pegel Zeltingen wurde der Höchststand von 9,07 Meter am Freitagvormittag bis Samstagabend wieder deutlich unterschritten (7,78 m/18 Uhr).

In Trier hatte der Pegel seinen Höchststand 8,60 Metern am Freitagmorgen erreicht, er liegt inzwischen (Stand Samstag, 18 Uhr) bei 6,80 Meter. Bis zum Beginn der kommenden Woche werden im gesamten Moseleinzugsgebiet kontinuierlich fallende Wasserstände erwartet.

Hochwasser am Rhein geht auch zurück

Auch vom Mittelrhein meldet die Hochwasservorhersagezentrale fallende Wasserstände. Am Pegel Koblenz wurde der Höchststand am Samstagmorgen mit 6,36 Meter verzeichnet. Am Pegel Kaub wurde ein Höchststand von 4,98 Meter erreicht, der damit deutlich unterhalb eines 2-jährlichen Hochwassers blieb. Am Pegel Koblenz wird das Hochwasser voraussichtlich am Montag so niedrig sein, das eine Meldepflicht nicht mehr gegeben ist.

Überflutete Rheinpromenade in Koblenz. Aber Hochwasser am Rhein bei Koblenz sinkt.

Auch wenn die Uferpromenade in Koblenz noch unter Wasser steht - das Hochwasser am Rhein sinkt.

Die Stadt Koblenz, wo die Mosel in den Rhein mündet, meldete noch einige überflutete Uferstraßen. Unter anderem hat der Fluss das Peter-Altmeier Ufer am Deutschen Eck überschwemmt.

Zweijährliches Hochwasser
Ein "zweijährliches Hochwasser" beschreibt einen Pegelstand, der statistisch gesehen einmal in zwei Jahren vorkommt. Mit dem Begriff wird das Ausmaß eines Hochwasserereignisses beschrieben: Ein hunderjährliches Hochwasser ist, was die Pegelhöhe und die Wassermassen betrifft, wesentlich gravierender. Häufig spricht man dann auch von einer Jahrhundertflut. Quelle: Hochwasservorhersagezentrale Rheinland-Pfalz

Zwischen Remagen und Erpel hatte die Personenfähre "Nixe" am Freitagmorgen den Betrieb eingestellt. Gleiches gilt für die Autofähre zwischen Linz und Remagen.

Was ist die Meldehöhe?
An jedem Pegel der rheinland-pfälzischen Flüsse und Bäche gibt es bestimmte Wasserstände, ab denen bei Hochwasser die sogenannte Meldehöhe erreicht ist. Wenn dieser Stand überschritten wird, schreibt der Hochwasservorhersagedienst einen regelmäßig aktualisierten Bericht, bis die Pegelstände wieder unter die Meldehöhe sinken. Am Rhein-Pegel in Mainz liegt die Meldehöhe beispielsweise bei 5,50 Metern, am Trierer Mosel-Pegel bei 6 Metern und am Lahn-Pegel in Diez bei 4,50 Metern.

Entwarnung an der Ahr

Das Hochwasser an der Ahr hatte laut Landesamt für Umwelt bereits am frühen Donnerstagabend seinen vorläufigen Höchststand erreicht. Gegen 20 Uhr wurden am Pegel Altenahr 2,53 Meter gemessen - deutlich weniger als am Nachmittag noch prognostiziert. In der Nacht zum Freitag sank der Pegelstand dann noch weiter. Die Straßen an der Ahr sind mittlerweile laut Polizei wieder frei befahrbar.

Experten im Kreis Ahrweiler hatten mit dem stärksten Hochwasser seit der Flutkatastrophe im Ahrtal gerechnet - allerdings in der Höhe nicht vergleichbar mit der damaligen Flut. Die Ahr hatte an manchen Messpunkten die Schwelle zu einem zweijährlichen Hochwasser überschritten.

Da es in den nächsten Tagen trocken bleiben soll, geht der Hochwassermeldedienst in den nächsten Tagen nicht davon aus, dass die Pegelstände wieder ansteigen.

Sendung am Sa., 11.1.2025 18:00 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP