Rheinland-Pfalz Spektakel für Hobby-Astronomen in Kaiserslautern

Stand: 14.01.2025 06:34 Uhr

Wer kennt sich mit Planeten aus? Venus, Mars, Jupiter und Saturn stehen im Januar quasi in einer Linie am Himmel und sind sogar mit bloßem Auge zu erkennen, ein Himmelsspektakel.

Was der Abendhimmel uns im Januar 2025 bietet, ist wahrlich ein Spektakel. Gleich sechs Planeten werden in einer fast perfekten Linie am Abendhimmel stehen, eine sogenannte Planetenkonstellation. In dieser Konstellation gibt's das Schauspiel am Himmel erst wieder in vielen Jahren.

Hobby-Astronomen sollten sich schon mal den 21. Januar im Kalender vormerken, sagt Andreas Rueff. Er ist Lehrer an der Integrierten Gesamtschule "Bertha von Suttner" in Kaiserslautern und leitet die Astronomie-AG. "Wenn das Wetter mitspielt, gibt's am Abend - zwischen 20 und 21 Uhr - die beste Chance, alle auf einen Schlag zu sehen, vier Planeten sogar mit dem bloßen Auge". Das Himmelsspektakel ist nicht nur für ihn, den das "All auch wissenschaftlich fasziniert", ein großes Mysterium.

Planeten-Monat Januar: Das Herz der Hobby-Astronomen springt vor Freude

Das ist außergewöhnlich, der absolute Hingucker! Andreas Rueff, Physiklehrer Bertha Von Suttner IGS Kaiserslautern

Saturns Ringe und die galileischen Monde

Klein und fein sind der Mars und die Venus, aber nicht weniger "spannend als die großen Gas-Planeten Jupiter und Saturn". Jeder habe seinen Reiz, betont Rueff. Beim Saturn ist es sogar möglich, die Ringe zu sehen und beim Jupiter auch die galileischen Monde. Und das sei auch wirklich außergewöhnlich. Selbst mit Fernglas und Fernrohr, die viele Menschen zu Hause hätten, ginge das. Es brauche nicht unbedingt ein teures Teleskop, wie in der Sternwarte in Kaiserslautern. Nur "bei Neptun und Uranus ist ein lichtstärkeres Fernglas oder auch ein Teleskop nötig", sagt Andreas Rueff.

Galileische Monde
Die Galileischen Monde, auch Galileische Satelliten oder Trabanten genannt, sind die vier größten Monde des Planeten Jupiter. Sie heißen Europa, Ganymed, Io und Kallisto. Benannt sind die Galileischen Monde nach dem italienischen Naturforscher und Astronom Galileo Galilei. Er beschrieb sie im Jahr 1610 als Erster.

Planeten mit Hilfsmitteln besser lokalisieren

Mit kostenlosen Anwendungen im Netz oder auch mithilfe von verschiedenen Apps können Interessierte die einzelnen Planeten am Himmel deutlich schneller entdecken und erfahren dabei auch die eine oder andere spannende Zusatzinformation. Wer sich das Himmelsspektakel anschauen will, sollte sich aber nicht in der Stadt aufhalten, hier "ist es deutlich zu hell", betont Andreas Rueff. Die Empfehlung lautet "passende Ausrüstung, ein gemütliches Eckchen im Pfälzerwald oder an anderen dunklen Orten", im besten Fall warm eingepackt, mit Decke und viel Geduld.

Sternwarten in der Westpfalz und in ganz Rheinland-Pfalz

Wer kein Fernglas oder Fernrohr zu Hause hat, kann auch in den Sternwarten in der Westpfalz mit den Experten durch hochwertige Teleskope den Abendhimmel beobachten. Hier gibt’s von den Profis oft auch viele spannende Geschichten zu den faszinierenden Tiefen des Alls. In Kaiserslautern gibt es Termine bei der SAGA (Studentische Arbeitsgemeinschaft Astronomie), wer Lust auf eine Sternwarte im Design des Roboters R2-D2 aus den Star-Wars-Filmen hat, der ist in der Volkssternwarte Zweibrücken richtig. Aber auch im Rest von Rheinland-Pfalz gibt es einige offizielle Sternwarten, beispielsweise in Bad Kreuznach und kleinere Beobachtungsposten von Hobby-Astronomen.

Christian Anders und Andreas Rueff vertieft in die Tiefen des Alls. Sie bieten Interessierten auch Infoveranstaltungen zum Thema Planeten und Astronomie an.

Christian Anders und Andreas Rueff vertieft in die Tiefen des Alls. Sie bieten Interessierten auch Infoveranstaltungen zum Thema Planeten und Astronomie an.

Faszination All: "So viele Mysterien und offene Fragen!"

Der Himmel habe immer schon eine ganz entscheidende Rolle gespielt für die Menschen. "Vor vielen Jahrtausenden, wie heute", sagt der Hobby-Astronom. Und genau das mache auch den Reiz des Alls aus. Auch heute gebe es - trotz der hoch modernen Technik - noch immer "so viele ungeklärte Fragen". Der Blick ins All sei ein Blick in die Vergangenheit und auch Rueff fragt sich selbst immer wieder, ob es da draußen vielleicht doch noch anderes Leben gibt. Auf diese Frage hat er - wie vermutlich die meisten Menschen - aber noch keine endgültige Antwort gefunden. Aber er will dranbleiben, sagt er.

Sendung am Di., 14.1.2025 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz