Gegner des Ausbaus der A643 haben einem Bundesverkehrsminister Wissing aus Pappe eine Unterschriftenliste übergeben. (Foto: SWR, Rabea Amri)

13.000 Menschen haben Petition unterschrieben

Gegner von A643-Ausbau übergeben Unterschriften an Wissing aus Pappe

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Rabea Amri
Ilona Hartmann
SWR-Autorin Ilona Hartmann (Foto: SWR, Daniel Brusch)

Weil Bundesverkehrsminister Wissing (FDP) die Petition nicht selbst entgegennehmen wollte, haben die Umweltschützer sich einen Minister aus Pappe gebastelt.

Im Streit um den geplanten sechsspurigen Ausbau der Autobahn 643 haben Gegner des Bauvorhabens am Mittag eine Unterschriftenliste an Bundesverkehrsminister Volker Wissing übergeben. Weil der FDP-Minister sich geweigert habe, die Unterschriften persönlich entgegenzunehmen, habe man eine Papp-Attrappe von Wissing gebastelt, sagt Heinz Hesping vom Bündnis "Nix in den Mainzer Sand setzen".

Wissing aus Pappe bekam Unterschriften um den Hals gehängt

Mehr als 13.000 Unterschriften waren bei der Petition gegen den Ausbau der A643 zusammengekommen. Diese wurden nun dem "Papp-Wissing" symbolisch um den Hals gehängt. Das Ganze passierte nicht weit entfernt von der Landesgeschäftsstelle der FDP in Mainz, denn Wissing ist ja nicht nur Bundesverkehrsminister, sondern auch FDP-Landesvorsitzender. Im Anschluss gingen die Naturschützer dann auch noch zur Landesgeschäftsstelle, um die Unterschriften dort persönlich abzugeben. Auf ihr Klingeln hin hat allerdings niemand aufgemacht.

Bekommen soll Wissing die Unterschriften aber trotzdem. Das Bündnis hat sie alle ausgedruckt und als Buch gebunden. Jetzt wollen sie noch ein paar Fotos von der Aktion heute dazulegen – und das alles als Paket ans Bundesverkehrsministerium nach Berlin schicken. 

Umweltschützer: Tiere und Pflanzen durch Ausbau der A643 bedroht

Das Bündnis will den A643-Ausbau verhindern, weil die Autobahn durch das Naturschutzgebiet Mainzer Sand führt. Nach Ansicht der Umweltschützer wurde nicht ausreichend untersucht, wie sich der Ausbau der Autobahn zwischen Mainz-Mombach und Mainz-Gonsenheim auf die vielen dort vorkommenden seltenen Tier- und Pflanzenarten auswirken würde.

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Auch die Auswirkungen auf den angrenzenden Lennebergwald - von den Umweltschützern "Lenni" genannt - werden aus Sicht des Bündnisses in keiner Weise berücksichtigt. Durch einen sechsspurigen Ausbau bis zum Autobahn Dreieck Mainz müssten rund 800 Bäume gefällt werden. Dies sei besonders schlimm, da der Wald durch den Klimawandel bereits stark vorgeschädigt sei.

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