Neue Tattoo-Kampagne will mehr Organspenden erreichen

Stand: 21.04.2023, 13:12 Uhr

Deutschland hat die niedrigste Organspenderate in ganz Europa. Ein gemeinnütziger Verein will das ändern – mit einer Aufklärungskampagne und Tattoos. 

Das Motiv ist minimalistisch, aber das Tattoo ein Statement. Eine Aussage. Wer es sich stechen lässt, drückt damit aus, dass er im Todesfall einer Organspende zustimmt.

Symbolisiert wird das durch einen Halbkreis (=D), der mit einem zweiten Halbkreis zum Kreis (=O) wird. Das Symbol und die Buchstaben stehen für "Organ Donor" für Organ-Spender.

Ein Tattoo als Hinweis zur Organspende - die Idee dazu hatte der gemeinnützige Verein "Junge Helden". Der Verein will Jugendliche und junge Erwachsene über Organspende aufklären, sie motivieren, eine Entscheidung zu treffen und mit Familie und Freunden darüber zu sprechen. Denn ob die Organe eines hirntoten Menschen gespendet werden, bestimmen der im Organspendeausweis festgehaltene Wille - oder die Familie.

Über die Tattoo-Kampagne hofft der Verein jetzt auf Aufmerksamkeit. "Uns geht es darum, dass die Organspende wieder mehr behandelt wird in der Öffentlichkeit, dass man darüber redet", sagte Anna Barbara von den Jungen Helden im Gespräch mit Bayern 3.

10.000 Menschen warten auf eine Organtransplantation

Der Grund dafür ist folgender: Deutschland hat die niedrigste Organspenderate in ganz Europa. Laut Junge Helden warten in Deutschland etwa 10.000 Menschen auf eine Organtransplantation. "Auch in diesem Jahr werden circa 1.000 Menschen ihr lebensrettendes Organ nicht rechtzeitig bekommen", schreibt der Verein.

Die Aktion ist derweil jetzt in NRW-Städten angekommen. Auf der Website können sich Tattoo-Studios eintragen, die das Symbol kostenlos stechen - auch in NRW haben sich Studios der Aktion angeschlossen.

Kein offizielles Dokument

Ein offizielles Dokument ist die Tätowierung im Gegensatz zum Organspendeausweis allerdings nicht.

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Über dieses Thema berichten wir heute Abend bei WDR aktuell um 21.45 Uhr.