Andre Becker von Viktoria Köln bejubelt seinen Treffer im Pokalspiel gegen den 1. FC Düren.

Mittelrheinpokal: Abgezockte Viktoria holt dritten Titel in Folge

Stand: 03.06.2023, 16:06 Uhr

Drittligist Viktoria Köln hat sich im Finale des Mittelrheinpokals gegen den Regionalligisten 1. FC Düren durchgesetzt und den dritten Titel in Serie gefeiert.

Das Team von Trainer Olaf Jansen gewann am Samstagnachmittag mit 2:0 (2:0) und qualifizierte sich damit für die erste Runde des DFB-Pokals. André Becker (17.) und Luca Marseiler (23.) trafen für Köln. Insgesamt war es der neunte Pokalsieg für Köln.

Im letzten Jahr hatte sich die Viktoria im Endspiel gegen den Stadtrivalen Fortuna Köln (2:0) durchgesetzt, 2021 gegen Alemannia Aachen (2:0). Düren hatte 2020 den Mittelrheinpokal gewonnen (1:0 gegen Aachen).

Düren startet gut, Viktoria trifft

Die erste Möglichkeit der Partie hatten die Dürener. Nach einer Flanke von Christian Clemens stand Kevin Goden (3.) frei am langen Pfosten, traf aber etwas überrascht den Ball nicht richtig. In der Anfangsphase war von einem Klassenunterschied nichts zu sehen. Torchancen ergaben sich auf beiden Seiten nicht, Düren war das aktivere Team.

Doch dann schlugen die Kölner eiskalt zu und nutzten ihre erste Möglichkeit zur Führung. Nach einer Ecke gelangte der Ball über Umwege an das linke Fünfer-Eck zu Becker (17.), dessen artistischer Schuss noch abgefälscht wurde - keine Chance für Dürens Keeper Patrick Bade.

Köln macht das Spiel und erhöht

Der Führungstreffer gab der Viktoria Aufwind. Patrick Koronkiewicz stieß über die rechte Seite vor und legte den Ball flach zurück in die Mitte zum völlig frei stehenden Marseiler (23.), der mit einem präzisen Flachschuss ins untere linke Eck auf 2:0 erhöhte.

Anschließend machte Köln das Spiel, von Düren war nicht mehr viel zu sehen. David Philipp (32.) hatte innerhalb von einer Minute zwei dicke Chancen: Zunächst parierte Schade einen Schlenzer aus der Distanz, dann flog ein Vollspannschuss Philipps knapp über die Latte. Auch ein Schuss von Mike Wunderlich (38.) verfehlte den linken Winkel.

Düren bemüht, aber glücklos

Düren kam engagiert aus der Halbzeitpause, doch mit den Versuchen von Goden (48.) und Meik Kühnel (51.) hatte Kölns Keeper Ben Voll keine Probleme. Deutlich gefährlicher war ein Kopfball von Goden (60.) nach einem Dürener Freistoß, doch ein starker Reflex von Voll verhinderte den Anschlusstreffer.

In den letzten 25 Minuten hatte die Viktoria das Spiel souverän im Griff. Düren gab sich nicht auf, fand aber auch keine spielerischen Mittel, um den Kölner Sieg noch einmal in Gefahr zu bringen.

Risse und Wunderlich absolvieren letzte Profi-Partie

In der 63. Minute gab es im Sportpark Höhenberg großen Applaus für Viktorias Marcel Risse bei seiner Einwechslung. Für den früheren Bundesliga-Profi war es der letzte Einsatz, der 33-Jährige beendet seine Karriere.

Emotional wurde es auch bei der Auswechslung von Klubikone Mike Wunderlich (70.), der ebenfalls seine letzte Profi-Partie absolvierte und ab der nächsten Saison den Oberligisten SV Bergisch Gladbach trainieren wird.

Düren bangt um Regionalliga-Lizenz

Bei den Dürenern war das Sportliche zuletzt in den Hintergrund gerückt. Der Klub hatte vom Westdeutschen Fußballverband (WDFV) keine Lizenz für die kommende Saison erhalten, weil die Westkampfbahn nicht den neuen Verbands-Anforderungen an Stadien entspricht.

Der Verein hat Einspruch eingelegt, die Verhandlung findet am Montag (17 Uhr) statt. Am Freitag hatte Dürens Präsident Wolfgang Spelthahn bestätigt, dass es nun wohl eine Lösung für das Problem geben könnte. "Die Stadt Aachen würde uns den Tivoli für die kommende Saison uneingeschränkt als Ausweichstadion zur Verfügung stellen", sagte Spelthahn gegenüber der "Aachener Zeitung".

Quelle: nka