Enttäuscht: Torhüter Felix Hertlein (links) und Stefan Bauer vom ASV Hamm-Westfalen.

HBL: Hamms Abstieg besiegelt, Mindens Hoffnung schwindet

Stand: 11.05.2023, 20:41 Uhr

Der Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen steht als erster Absteiger aus der Handball-Bundesliga fest. Auch für GWD Minden sind die Chancen auf den Klassenerhalt weiter gesunken.

Der ASV Hamm-Westfalen muss nach einem Jahr in der Handball-Bundesliga wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Das abgeschlagene Tabellen-Schlusslicht unterlag dem Drittletzten HSG Wetzlar am Donnerstagabend 24:29 (7:13) und kann sich damit auch rechnerisch nicht mehr retten.

Die Klub-Verantwortlichen hatten bereits vor geraumer Zeit eingeräumt, dass man die Klasse höchst wahrscheinlich nicht mehr halten könne und planen seitdem für die 2. Liga. In den letzten Spielen soll das Team befreit aufspielen und genießen.

"Wir müssen schauen, was die Jungs in den letzten Wochen auf die Platte gebracht haben - das ist aller Ehren wert. Wir werden die letzten vier Spiele genießen und alles reinwerfen - das sind wir schuldig, auch uns. Wir sind hier, um um etwas zu kämpfen - und das tun wir", betonte ASV-Trainer Michael Lerscht am "Sky"-Mikrofon.

Hamm nicht konstant genug

Doch bei der hochmotivierten HSG Wetzlar, die mit dem Sieg einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machte, zog Hamm erneut den Kürzeren. Nach knapp vier Minuten sorgte Lenny Rubin für eine 4:1-Führung der Hausherren, die Marian Orlowski (8./4:4) zunächst für Hamm ausgleichen konnte. Doch bis zur Halbzeitpause war der Vorsprung der HSG bereits auf sechs Tore angewachsen (13:7).

Die Westfalen gaben sich auch in der zweiten Hälfte nicht auf und kamen noch einmal auf drei Treffer ran (43./15:18). Doch zu viele Fehler verhinderten, dass der Wetzlarer Sieg noch einmal in Gefahr gerät. Bester Werfer für Hamm war Orlowski mit sechs Treffern, Stefan Cavor kam für die HSG auf sieben.

Minden droht nach Klatsche ebenfalls der Abstieg

Auch für den Tabellenvorletzten GWD Minden ist das Abstiegsszenario realistischer geworden. Das Team von Trainer Frank Carstens, der den Klub im Sommer nach acht Jahren verlassen wird, verlor gegen die SG Flensburg-Handewitt 27:41 (10:18) und hat durch den Sieg von Wetzlar nun fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.

Zwar haben die Grün-Weißen noch fünf Saisonspiele vor der Brust und dabei eine Partie weniger absolviert als Wetzlar, doch das Restprogramm ist hart. Auf dem Papier ist der Zehnte MT Melsungen am kommenden Sonntag (16.05 Uhr) noch der machbarste Gegner. Danach folgen Spiele gegen die Spitzenteams Füchse Berlin und SC Magdeburg, ehe zum Saisonabschluss der VfL Gummersbach in Minden zum NRW-Duell antritt.

Bester Werfer für Minden war Mats Korte mit vier Toren, für Flensburg kamen Simon Hald Jensen und Lasse Kjaer Moeller auf jeweils sechs.