TJ Shorts II (Mitte) von Baskets Bonn im Duell mit Ludwigsburgs Yorman Polas Bartolo (links) und Jonathan Baehre.

BBL: Baskets Bonn mühen sich in Ludwigsburg ins Finale

Stand: 03.06.2023, 22:38 Uhr

Die Telekom Baskets Bonn stehen erstmals seit 2009 wieder in der Final-Serie der Basketball-Bundesliga. Der dritte Sieg gegen die MHP Riesen Ludwigsburg war ein hartes Stück Arbeit.

Der Champions-League-Sieger setzte sich am Samstagabend in Ludwigsburg mit 82:73 (36:35) durch und gewann die "Best of five"-Serie mit 3:0. Im Finale treffen die Bonner auf ratiopharm Ulm, das Bayern München im Halbfinale ebenfalls mit 3:0 besiegt hatte.

Nach 1997, 1999, 2001, 2008 und 2009 stehen die Baskets zum sechsten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in den BBL-Finals. Das erste Finalspiel der "Best of five"-Finalserie wird am kommenden Freitag in Bonn stattfinden. Sowohl Bonn als auch Ulm haben bislang noch nie die deutsche Meisterschaft gewonnen.

Bester Bonner Werfer war TJ Shorts II mit 20 Punkten. Bei Ludwigsburg kam Prentiss Hubbs auf 18, Will Cherry auf 17 Zähler - beide wurde im Laufe der Partie wegen technischer Fouls vom Feld gestellt. "Playoffs sind nicht immer schön, beide Teams haben heute sehr tough gespielt", kommentierte Bonns Michael Kessens nach dem Spiel bei "MagentaSport".

Ausgeglichene erste Hälfte - viele Bonner Ballverluste

In der Anfangsphase war Bonn treffsicherer als die Hausherren, Jeremy Morgan traf nach drei Minuten per Dreier zum 9:4 für die Baskets. Doch Ludwigsburg verteidigte stark und übernahm nach einem weiten Dreier von Cherry erstmals die Führung (11:12). Im ersten Viertel leisteten sich die Bonner fünf Ballverluste, in der sonst so starken Offensive hakte es noch. Beide Teams nahmen schnelle Würfe, die aber oft ihr Ziel verfehlten. Bonn führte nach den ersten zehn Minuten hauchdünn (18:17).

Im zweiten Viertel kam Bonn zunächst besser ins Rollen und startete mit einem 8:0-Lauf. Doch Mitte des zweiten Abschnitts glich Ludwigsburg aus (26:26). Bonns Coach Tuomas Iisalo ermahnte seine Spieler in einer Auszeit zu mehr Ruhe im Spiel.

Die Baskets taten sich weiter schwer mit der aggressiven Ludwigsburger-Defensive und waren phasenweise unkonzentriert: Zur Halbzeitpause hatte Bonn bereits zwölf Turnover auf dem Konto. Auch unter den Körben hatten die Gastgeber die Lufthoheit (26:16 Rebounds), trotzdem führten die Baskets aufgrund einer besseren Wurfquote 36:35.

Zwei Ludwigsburger disqualifiziert

Auch nach der Halbzeitpause blieb die Partie eng. Beiden Teams gelang auffällig wenig von der Dreier-Linie, nur jeder vierte (Bonn) oder fünfte (Ludwigsburg) Wurf landete bis Mitte des dritten Viertels im Korb. Die Defensiv-Reihen standen im Mittelpunkt, einfache Körbe fielen nur selten. Ludwigsburg versuchte vor allem, Bonns Spielmacher Shorts aus dem Spiel zu nehmen: Lediglich acht Punkte hatte der US-Amerikaner vor dem Schlussabschnitt verbucht.

Bitter für Ludwigsburg: Cherry, bis dahin mit 17 Punkten besser Scorer seines Teams, wurde Ende des dritten Viertels nach zwei technischen Fouls disqualifiziert. Bonn ging mit einer 57:51-Führung ins letzte Viertel.

Dort glich Jhonathan Dunn nach eineinhalb Minuten zum 60:60 aus, Morgan und Shorts antworteten für Bonn jeweils mit einem erfolgreichen Dreier. Ludwigsburg war weiter gut im Spiel, nutzte seine Chancen aber nicht. Shorts sorgte etwa zwei Minuten vor Spielende für eine Neun-Punkte-Führung (75:66). Beim Stand von 76:72 räumte Ludwigsburgs Hubbs Bonns Shorts ab und wurde dafür ebenfalls vom Feld gestellt - auch Hubbs war zu diesem Zeitpunkt Topscorer der Gastgeber (18). Bonn baute die Führung wieder aus und spielte die Uhr am Ende souverän runter.