
Ver.di-Aufruf für Freitag Warnstreik am Flughafen Düsseldorf
Am Flughafen Düsseldorf hat in der Nacht ein Warnstreik in der Abfertigung begonnen. Nach Angaben des Düsseldorfer Flughafens fallen deshalb am Morgen 101 Starts und Landungen aus.
290 Starts und Landungen waren am Freitag geplant. 101 Flüge sind aktuell annulliert, so der Flughafen Düsseldorf. Sechs weitere Flüge weichen auf den Flughafen Köln/Bonn aus und zwei haben Verspätung. Die Situation am Terminal sei entspannt, da am Vortag online über die Streiks informiert wurde.
Verdi ruft zum Streik auf
Verdi hat am Donnerstag alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gepäck- und Flugzeugabfertigers "Aviapartner" zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Der Streik begann Freitagmorgen um 3:30 Uhr und soll bis Samstag 0:30 Uhr andauern.
Streikkundgebung am Verkehrsministerium

Streikkundgebung am Verkehrsministerium Bild: WDR/Paula Gerhardus
Gegen 10:30 Uhr am Freitag versammelten sich rund 200 Streikende zu einer Verdi-Kundgebung vor dem Verkehrsministerium in Düsseldorf. Die Mitarbeiter sind mit Bussen vom Flughafen hergekommen, wo der Streik am Morgen gestartet war. Mit Fahnen und Trillerpfeifen standen die Streikenden vor dem Ministerium und forderderten Sicherheit für ihre Arbeitsplätze.
700 Arbeitsplätze in Gefahr
Das Unternehmen "Aviapartner" ist am Flughafen Düsseldorf Marktführer in der Gepäck- und Flugzeugabfertigung. Nachdem das NRW-Verkehrsministerium entschieden hatte, dass die Lizenz des größten Abfertigungsdienstleisters Ende März auslaufen soll, sieht die Gewerkschaft 700 Arbeitsplätze in Gefahr.
Warum sich das Land NRW von dem Dienstleister trennt ist unklar, vermutlich hat der Schritt aber finanzielle Gründe. Ab dem 1. April 2023 sollen diese Tätigkeiten von einem bereits aktiven und zwei neuen Abfertigungsunternehmen übernommen werden.
Verdi kritisiert auch, dass die Arbeitgeberseite sich weigere, über einen Sozialplan mit Abfindungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verhandeln.
"Knochenharter Job"
"Die Beschäftigten haben teils jahrzehntelang einen knochenharten Job am Flughafen geleistet und Gewinne erwirtschaftet. Nun sollen sie keine Abfindungen erhalten, um sich dann bei neuen Arbeitgebern für den gleichen Job am gleichen Flughafen mit weniger Einkommen auf befristete Arbeitsplätze zu bewerben.", kritisiert Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky.
Verdi hofft auf das Verständnis der Passagiere. Man wünsche sich eine schnelle Lösung, damit dem Flughafen und vor allem Reisenden "tage- und wochenlange Streiks erspart bleiben", so Reschinksy.
Eurowings streicht 70 Flüge
Die Fluggesellschaft Eurowings hatte am Donnerstag schon angekündigt, dass von den geplanten 91 Eurowings-Flügen am Freitag nur 21 stattfinden werden. Für betroffene Fluggäste sei es möglich, kostenfrei umzubuchen. Bei innerdeutschen Flügen könne das Flugticket als Bahnfahrkarte genutzt werden, heißt es von Eurowings.
Über das Thema berichten die WDR2 Lokalzeitnachrichten und das WDR Fernsehen in der Lokalzeit aus Düsseldorf um 19.30 Uhr.
Quelle: wdr.de