Zugunglück in Eschede: Erinnerung an die Tragödie vor 25 Jahren

Stand: 09.06.2023 13:33 Uhr

Am 3. Juni 1998 prallt ein ICE in Eschede gegen eine Brücke. Es ist das bisher schwerste Zugunglück in der Bundesrepublik. NDR Niedersachsen berichtet in dieser Woche über die Tragödie und die Folgen.

Der Intercity-Express "Wilhelm Conrad Röntgen" fährt 200 Kilometer pro Stunde, als sich ein gebrochener Radreifen vor der Betonbrücke in Eschede (Landkreis Celle) an einer Weiche verhakt. Der ICE fährt in die Brücke - ein verheerender Unfall. 101 Menschen verlieren ihr Leben, 105 Reisende werden verletzt. Ersthelfern und Rettungskräften bietet sich ein grausames Bild, das sie vermutlich nie vergessen.

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Eine Frau steht vor Bahngleisen in Eschede. © NDR Foto: Paula Winkler

Podcast: Zugunglück Eschede - 25 Jahre danach

Die Journalistin Miriam Arndts hat bei dem Zugunglück ihre Mutter verloren. Zum Jahrestag der Katastrophe erzählt sie ihre Geschichte und trifft andere Betroffene. mehr

Vom Zugunglück betroffene Journalistin sammelt Geschichten

NDR Niedersachsen blickt zurück: mit einer Wochenserie im Magazin Hallo Niedersachsen im NDR Fernsehen sowie einem Podcast bei NDR 1 Niedersachsen. Miriam Arndts hat bei dem Unglück vor 25 Jahren ihre Mutter verloren. Für den Podcast, der seit dem 1. Juni zu hören ist, hat die Journalistin Überlebende und Hinterbliebene getroffen und mit Anwohnenden gesprochen. Deren Geschichten verwebt sie mit ihrer eigenen. Wie beeinflusst die Katastrophe noch immer das Leben der Betroffenen? Wie erinnern sich die Menschen an diesen Tag im Juni? Hätte der Unfall verhindert werden können?

Unfall in Eschede: Thema der Woche bei Hallo Niedersachsen

Hallo Niedersachsen hat in der Woche vor dem Jahrestag täglich ab 19.30 Uhr im NDR Fernsehen über das Bahnunglück berichtet. Die NDR Reporterinnen und Reporter sprachen mit einem Rettungssanitäter, der damals vor Ort war, sowie einem Reisenden, der im ICE "Wilhelm Conrad Röntgen" saß. Das Regionalmagazin blickte außerdem auf die Berichterstattung 1998: Wie wurde das Zugunglück abgebildet? Neben dem Blick in die Vergangenheit zeigte Hallo Niedersachsen in seiner Wochenserie das Eschede der Gegenwart: Welche Bedeutung hat das Unglück heute, 25 Jahre später, in der Gemeinde in der Südheide?

Gedenken vor Ort: Verkehrsminister sprechen in Eschede

Zum Jahrestag der Tragödie gab es dort einen ökumenischen Gottesdienst und ein stilles Gedenken am Mahnmal. Zudem sprachen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), Bahn-Chef Richard Lutz und Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) in Eschede. Anschließend war ein Beisammensein von Hinterbliebenen geplant. Die Bahn erinnerte zudem wie jedes Jahr direkt an der Unglücksstelle: Zwischen 10.30 Uhr und 12.30 Uhr passierten Züge diese mit 60 Kilometern pro Stunde.

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Trümmer des ICE 884 "Wilhelm Conrad Röntgen" liegen auf den Gleisen bei Eschede. © dpa - Bildfunk Foto: Ingo Wagner

ICE-Unglück von Eschede: Ein Superzug rast in die Katastrophe

Am 3. Juni 1998 sterben bei Eschede 101 Menschen, mehr als 100 weitere werden teils schwer verletzt. Ein Dossier. mehr

Die Gerichtszeichnung von Rainer Osswald gibt einen Eindruck vom ersten Verhandlungstag im Prozess um das ICE-Unglück von Eschede am 28. August 2002 im zum Gerichtssaal umfunktionierten Kreistagssaal von Celle. Das Bild zeigt zwei der Angeklagten mit ihren Anwälten. © dpa - Fotoreport Foto: Rainer Osswald

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Hallo Niedersachsen | 03.06.2023 | 19:30 Uhr

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