Mecklenburg-Vorpommern Verfolgungsjagd und Waffenfund bei Rostock: Fluchtwagen gefunden
Nachdem drei Männer sich mit einem Rucksack voller Schusswaffen einer Zollkontrolle im Rostocker Überseehafen entzogen hatten, ermittelt der Hamburger Zoll. Beamte haben das Fluchtauto der Verdächtigen bei Gelbensande gefunden.
Das Zollfahndungsamt Hamburg ermittelt nach der Flucht dreier Männer vor einer Zollkontrolle in Rostock. Einem Sprecher zufolge ist die Dienststelle auf die illegale Einfuhr von Waffen und Drogen spezialisiert - in dem Fall war auch ein Rucksack mit Schusswaffen in Bentwisch bei Rostock gefunden worden. Die Verdächtigen sollen den Rucksack dort auf ihrer Flucht losgeworden sein.
Fluchtwagen gefunden, Verdächtige identifiziert
Die drei Männer konnten mit ihrem Fahrzeug zunächst flüchten. Die Polizei bestätige allerdings bereits am Sonntag, dass der Besitzer des Rucksacks zu einem späteren Zeitpunkt durch die Bundespolizei in einem Regionalzug in Höhe Hagenow angetroffen und vorläufig festgenommen werden konnte. Nach Angaben der Ermittler stehen auch die Identitäten der anderen beiden Tatverdächtigen bereits fest - die Beamten im Rostocker Hafen hätten vor deren Flucht noch ihre Ausweisdokumente in die Hände bekommen. Das silbergraue Auto, in dem die Männer geflüchtet waren, hat die Polizei inzwischen gefunden. Es stand einige Kilometer weiter auf einem Waldparkplatz bei Gelbensande.
Mehrere Schusswaffen und Magazine gefunden
Am Sonntag waren die drei Männer zunächst mit dem schwedischen Auto bei einer Zollkontrolle im Rostocker Überseehafen davongefahren. Nachdem mehrere Streifenwagen das flüchtige Auto verfolgten, machten die Insassen in Bentwisch eine Vollbremsung. Einer der Männer sprang aus dem Wagen, warf einen Rucksack weg und stieg danach wieder ins Auto. Weil unklar war, was sich in dem Rucksack befand, kam der Munitionsbergungsdienst zum Einsatz. Im Radius von 100 Metern um die Fundstelle mussten die 21 Anwohnerinnen und Anwohner in Sicherheit gebracht werden, um das Gepäckstück zu untersuchen. Mit Hilfe eines Röntgengerätes konnte festgestellt werden, dass sich in dem Rucksack sechs Schusswaffen und elf Magazine befanden.
Die Anwohner kamen während des Einsatzes bei der Freiwilligen Feuerwehr Bentwisch unter.
Strafanzeige gegen 38-Jährigen
Bei der dem bereits festgenommenen Mann handelt es sich um einen 38-jährigen gebürtigen Albaner, der inzwischen in Schweden lebt. Die Polizei hat Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz, wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie eine Ordnungswidrigkeit wegen der Missachtung der Weisung von Zollbeamten gestellt. Die Staatsanwaltschaft Rostock hat Haftbefehl gegen den 38-jährigen Schweden erlassen.
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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 30.09.2024 | 18:00 Uhr