In einer Straße sind viele Zweiräder, viele Polizisten mit Helmen, ein großer Einsatzwagen der Polizei im Bildvordergrund scharf zu sehen. Im Bildhintergrund unscharf ein brennendes Auto und viele Rauchschwaden und Nebel überall.

Rund um das Champions-League-Spiel der Eintracht bei der SSC Neapel gab es Mitte März heftige Auseinandersetzungen. Jetzt hat ein italienischer Richter ein hartes Urteil gegen zwei Frankfurter Fans ausgesprochen.

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Italienisches Gericht verurteilt zwei Eintracht-Fans

Vermummte Fans in Neapel stehen der Polizei gegenüber.
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Mitte März erlebte die Eintracht in Neapel gleich einen doppelten Tiefschlag: Vor dem Achtelfinal-Rückspiel lieferten sich hunderte Frankfurter Fans heftige Straßenschlachten mit der Polizei und Napoli-Anhängern. Später ging auch noch die Partie mit 0:3 verloren – damit waren die Hessen aus der Champions League ausgeschieden.

Ein neapolitanisches Gericht befasste sich im Anschluss mit den Krawallen und verurteilte am Mittwoch zwei Eintracht-Fans wegen Verwüstung und schweren Widerstands gegen die Polizei jeweils zu fünf Jahren und zwei Monaten Haft. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Trotz Verbots: hunderte Eintracht-Fans in Neapel

Wenn es nach den italienischen Behörden gegangen wäre, wäre es nie zu den Auseinandersetzungen in der Hafenstadt gekommen. So sprachen sie vor dem dem Achtelfinalspiel in Neapel am 15. März ein Verbot für den Ticketverkauf an Menschen mit Wohnsitz in Frankfurt aus. Dieses Vorgehen war ein Novum im europäischen Fußball.

Hunderte Frankfurter reisten dennoch hin. Heftige Krawalle, zerstörte Bars und ein brennendes Polizei-Auto waren die Folge. Rund 800 Beamte sollen rund um die Krawalle im Einsatz gewesen sein.

Eintracht verurteilt die Gewalt

Kurz darauf bezog Eintracht Frankfurts Vorstandsmitglied Philipp Reschke Stellung: "Wir bedauern die Vorfälle außerordentlich, die sich hier ereignet haben. Diese Gewalt ist durch absolut nichts zu rechtfertigen. Wir mögen sie vielleicht alle befürchtet haben, aber sie ist und bleibt nicht hinnehmbar", sagte Reschke noch bevor das Team die Heimreise antrat.

Die Anwälte der beiden verurteilten Frankfurter Anhänger kündigten an, gegen das Urteil Berufung einlegen zu wollen. Sie hätten vor Gericht von Anfang klargemacht, dass ihre Mandanten zwar während der Krawalle an der zentralen Piazza del Gesù anwesend gewesen seien, sich jedoch nicht an den Zusammenstößen beteiligt hätten, zitierte der staatliche Fernsehsender Rai das Anwaltsteam.

Bereits Mitte Mai war ein anderer Eintracht-Fan zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

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