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Riedbahn-Sperrungen dauern länger

Ein Baufahrzeug fährt auf dem gesperrten Streckenabschnitt. Die Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim soll generalsaniert werden. Derzeit laufen noch die vorbereitenden Arbeiten, die Deutsche Bahn (DB) informiert auf einem Pressetermin über den aktuellen Stand.

Nach knapp drei Wochen Sperrung sollte die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim ab Montag wieder voll befahrbar sein. Doch wegen des Wetters verzögert sich das bis Mittwoch - und an dem Tag startet dann der angekündigte Bahnstreik.

Nach einer dreiwöchigen Sperrung sind seit Montagmorgen die ersten Züge wieder auf der Bahnstrecke Frankfurt-Mannheim unterwegs. Die sogenannte Riedbahn werde schrittweise freigegeben, sagte eine Bahnsprecherin.

Bislang fahre lediglich die S9 zwischen Mannheim und Lampertheim (Bergstraße). Ab Dienstag sollte eigentlich auch die S7 zwischen Frankfurt und Riedstadt-Goddelau (Groß-Gerau) wieder unterwegs sein.

Doch aufgrund des massiven Tauwetters muss die Deutsche Bahn bei Mörfelden-Walldorf (Groß-Gerau) kurzfristig die Stabilität eines Bahndamms prüfen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Die umfassenden Untersuchungen sollen bis einschließlich Dienstag dauern. Für die Fahrgäste sei weiter die Ersatzbuslinie S7E zwischen Frankfurt und Groß-Rohrheim (Bergstraße) unterwegs. In Riedstadt-Goddelau besteht die Möglichkeit, zwischen den Ersatzbuslinien S7E und RE70 umzusteigen.

Belastungs- und Testfahrten müssen gemacht werden

Das Wetter hatte den bisher im Plan laufenden Arbeiten an der Riedbahn einen Strich durch die Rechnung gemacht: Wegen des Schnee- und Eisregens in den vergangenen Tagen verzögerten sich die Bauarbeiten auf der vielbefahrenen Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim.

Die Bauarbeiten an Weichen, Schienen und Oberleitungen konnten demnach zwar am Wochenende abgeschlossen werden - nun müssten aber noch umfangreiche Belastungs- und Testfahrten gemacht werden, bevor der gesamte Verkehr wieder anrollt. Die Strecke der Riedbahn ist seit 1. Januar wegen Sanierungsarbeiten gesperrt.

Bahnstreik ab Mittwoch

Ab Mittwoch soll die Strecke zwar wieder freigegeben werden - dann folgt jedoch aller Voraussicht nach der angekündigte, sechstägige Streik der Lokführergewerkschaft GDL, der im Personenverkehr am Mittwoch um 2 Uhr früh beginnen und bis Montagabend um 18 Uhr dauern soll. Betroffen sind laut Rhein-Main-Verkehrsverbund auch Regionalbahnen und S-Bahnen in Hessen.

Riedbahn: Das Verkehrsangebot am Montag und Dienstag im Detail:

  • Die S-Bahnen der Linie S9 der S-Bahn Rhein-Neckar verkehren auf dem Abschnitt Mannheim – Lampertheim regulär über die Riedbahnstrecke.
  • Die S-Bahnen der Linie S7 der S-Bahn Rhein-Main werden noch bis einschließlich Dienstag auf dem gesamten Laufweg Frankfurt – Riedstadt-Goddelau durch Busse (S7E) ersetzt.
  • Für die Regionalbahnlinie RE70 Frankfurt-Biblis-Mannheim fährt weiter ein Ersatzbus (RE70) mit Umsteigemöglichkeiten in Richtung Mannheim auf die S9 (S-Bahn Rhein-Neckar) in Waldhof. Zusätzlich verkehrt die Ersatzbuslinie S7E zwischen Frankfurt und Groß Rohrheim. In Riedstadt-Goddelau besteht die Möglichkeit, zwischen den Ersatzbuslinien RE70 und S7E umzusteigen.
  • Die RB62 Biblis-Worms sowie die Linie S6 der S-Bahn Rhein-Neckar entfallen auf dem Abschnitt Neu-Edingen/Friedrichsfeld – Bensheim. Für den Abschnitt Bensheim – Mannheim verkehrt zusätzlich die Ersatzbuslinie Bus 67S.
  • Insgesamt stehen für die Fahrgäste weiter folgende Buslinien bis zur vollständigen Betriebsaufnahme am Mittwoch zur Verfügung: Bus RE70, Bus S7E, Bus 652, Bus 67S. Alle anderen Ersatzbuslinien verkehren ab Montag nicht mehr.

Auf der Strecke Frankfurt-Mainz-Mannheim verkehren alle Züge wie geplant.

Vorbereitung für Generalsanierung

Anlass der Bauarbeiten war die Vorbereitung auf die fünfmonatige Generalsanierung der 70 Kilometer langen Strecke ab 15. Juli. Insgesamt wurden 23 Weichen und mehr als neun Kilometer Gleise erneuert. Mehr als 3.100 Fundamente für Schallschutzwände, Oberleitungs- und Signalmasten wurden gesetzt sowie 8,5 Kilometer Kabeltröge gebaut.

Bis zu 60 Baufahrzeuge pro Schicht waren auf der Strecke im Einsatz. Insgesamt hat sich laut Bahn gezeigt, dass man gemeinsam mit den beteiligten Bauunternehmen das vorgesehene umfangreiche Bauvolumen so umsetzen könne, wie es auch für die fünfmonatige Generalsanierung ab Sommer geplant sei.

Auch Sperrungen auf der Main-Neckar-Bahn

Vor der großen Riedbahn-Sperrung müssen die vorgesehenen Umleitungsstrecken saniert werden. Deshalb wird vom 2. bis 26. Februar die Main-Neckar-Bahn gesperrt. Der Abschnitt zwischen Frankfurt und Darmstadt ist dann nur eingleisig befahrbar. Die Regionalbahnen RB67/68 sollen laut Bahn stündlich fahren, die S-Bahnen der S3 im Halbstundentakt. Betroffen ist auch erneut die S7 nach Riedstadt-Goddelau, während der Sperrung fahren keine Bahnen. Fahrgäste können alternativ den RE70 mit allen Halten der S-Bahn nutzen.

Der Abschnitt von Darmstadt über Bensheim und Heppenheim (beide Bergstraße) nach Heidelberg wird komplett gesperrt. Dort sind Ersatzbusse geplant, die Fahrt dauert laut Bahn dann ungefähr doppelt so lange.

Auf den Linien RE60 und RB67 zwischen Darmstadt und Mannheim werden die Züge komplett durch stündlich fahrende Busse ersetzt, ebenso beim RB68 zwischen Darmstadt und Heidelberg. Dort fährt zusätzlich eine Expressbuslinie ohne Zwischenhalte. Busse statt Züge fahren auch auf der Strecke der RB69 zwischen Weinheim (Bergstraße) und Fürth sowie der S6 zwischen Bensheim und Mannheim.

Der Fernverkehr auf der Main-Neckar-Bahn wird umgeleitet, auch hier verlängert sich die Fahrtzeit um circa 15 Minuten.

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