Als die Omegabrücke im Frankfurter Stadtteil Griesheim im vergangenen Jahr abgerissen wurde, war das ein Schock für die Anwohner. Nun wird auch noch die Fußgängerunterführung gesperrt. Doch Rettung naht, die Stadt hat eine Behelfsbrücke angekündigt.

"Unser Leben ist diese Brücke wert", sagt Daniela von Schöler, evangelische Pfarrerin und Anwohnerin im Frankfurter Stadtteil Griesheim. Sie ist einfach nur "erleichtert und glücklich", dass die Stadt Frankfurt zusammen mit der Deutschen Bahn ab Juli eine Behelfsbrücke am Bahnhof über die Gleise aufstellen wird.

Mit der Behelfsbrücke werden der nördliche und der südliche Teil Griesheims wenigstens für Fußgänger und Fahrradfahrer verbunden. Das hat die Stadt am Montagnachmittag bei einem Ortstermin verkündet.

Anwohner nutzen Unterführung, Autos fahren Umweg

Die ursprüngliche Omegabrücke war im Herbst vergangenen Jahres kurzfristig abgerissen worden, weil sie marode und nicht mehr zu reparieren war. Das war für den Stadtteil ein schwerer Schlag, wie Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) am Montag betonte.

Seitdem müssen Autofahrer einen Umweg fahren. Fußgänger und Fahrradfahrer können eine Unterführung benutzen, um vom Norden in den Süden Griesheims zu kommen und umgekehrt. Diese führt am Bahnhof unter den Schienen hindurch.

Unterführung wird ab Juli auch geschlossen

Bis zu 6.000 Menschen täglich nutzen derzeit die Unterführung. Diese soll ab Juli aber auch geschlossen werden, weil die Bahn den Bahnhof Griesheim sanieren will, inklusive Unterführung. Würde diese also geschlossen, würden sich die Wege zwischen den verschiedenen Teilen Griesheims von fünf auf 50 Minuten verlängern.

Für Schulkinder, Kita-Eltern oder auch alte Menschen sei das keine Option, so von Schöler. Apotheken, das Naherholungsgebiet am Main, die S-Bahnhaltestelle, Ärzte, Schule - alles sei betroffen. "Wir brauchen diese neue Brücke, und wir werden diese neue Brücke nutzen", sagt Anwohnerin von Schöler.

Behelfsbrücke soll bis Juli fertig sein

"Deswegen war es mir ein Anliegen, schnellstmöglich hier Hilfe zu leisten, und wir haben mit dem heutigen Tag bekannt gegeben, dass jetzt sehr schnell eine Behelfsbrücke kommen wird", sagte der Oberbürgermeister am Montag.

Diese werde für fünf Jahre zur Verfügung stehen, koste knapp fünf Millionen Euro, die die Stadt trage, und werde zum Juli fertig sein. "Das hat die Deutsche Bahn so zugesagt und sie arbeitet unter Hochdruck daran, das zu realisieren."

Autofahrer müssen weiter Umwege fahren

Die Anwohner in Griesheim sind erleichtert und zufrieden mit der Lösung. "Diese Behelfsbrücke betrifft die komplette Daseinsvorsorge im Stadtteil Griesheim", freut sich Pfarrerin von Schöler.

Die Omegabrücke in Frankfurt-Griesheim gibt es nicht mehr. Wann eine neue Brücke für Autofahrer gebaut wird, ist nicht bekannt. Bild © Stadt Frankfurt

Autofahrerinnen und Autofahrer müssen allerdings weiterhin Umleitungen fahren, bis es einen vollständigen Ersatz für die alte Omegabrücke gibt. Das wird nach Angaben der Stadt wohl noch einige Jahre dauern.