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Hessen setzt auf Verkehrszählung mit Kamera und KI

Verkehrszählerinnen stehen an einer Straße und tragen vorbeifahrende Autos nach Typ in eine Liste ein.

Hessen will die Verkehrszählung revolutionieren und sich dank Künstlicher Intelligenz eine dreistellige Zahl mitzählender Menschen am Straßenrand sparen. Die Ergebnisse der Studie sollen bei Bauvorhaben oder Lärmschutz helfen.

Hessen setzt bei der neuen bundesweiten Verkehrszählung erstmals generell auf Videokameras und Künstliche Intelligenz (KI) statt auf zählende Menschen auf Campingstühlen und mit Klemmbrettern am Straßenrand.

Zusammen mit Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen übernehme das Bundesland mit dieser flächendeckenden Aktion eine Führungsrolle im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, teilte die Landesbehörde Hessen Mobil mit. 

Kameras erfassen Fahrzeugtypen, keine Kennzeichen

An insgesamt rund 3.000 Zählstellen an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im Bundesland sollen zeitweise mit Kameras etwa auf Brücken Fahrzeuge statistisch registriert werden. Diese erfassen weder Insassen noch Kennzeichen, sondern nur Fahrzeugtypen.

Die Zählungen sollen noch in diesem Monat beginnen und im Herbst 2025 abgeschlossen sein. Laut einem Sprecher von Hessen Mobil ersetzen die Kameras in Hessen eine dreistellige Zahl Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Die Videotechnik könne Tag und Nacht aktiv sein - dies und der ungewöhnlich lange Aktionszeitraum bis 2025 erhöhten die Datenqualität.

Basis für Verkehrsplanung der Zukunft

Die ermittelten Verkehrsbelastungen dienen Hessen Mobil zufolge als Datengrundlage für bundes- und landesweite Straßenplanungen, Straßenbau und Verkehrsmanagement.

Überdies können die von KI ausgewerteten Daten von Forschungsinstitutionen, Verbänden und Bürgerinitiativen für Lärm- und Emissionsberechnungen sowie für Mobilitätsstudien genutzt werden.

Vorsichtshalber weist Hessen Mobil darauf hin, dass für die Montage der Kameras Mitarbeiter auf Brücken aktiv seien, "die keine Steinewerfer sind, sondern im Auftrag des Landes Hessen agieren".

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