"Bringt sie heim" - Gedenken auf Römerberg für Hamas-Geiseln

Nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel hat die Jüdische Gemeinde Frankfurt ein symbolisches Zeichen gesetzt: Mit einem gedeckten leeren Tisch erinnerte sie auf dem Römerberg an die von der Hamas entführten Menschen.

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Leere Tafel in Frankfurt – Zeichen für jüdische Geiseln der Hamas

Leere Tafel am Frankfurter Römer
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Mit einem rund 70 Meter langen gedeckten Tisch hat die Jüdische Gemeinde Frankfurt an das Schicksal von mehr als 200 durch die Hamas entführten Menschen aus Israel erinnert. Insgesamt 222 leere Stühle mit Bildern der Geiseln standen am Freitagnachmittag an der Tafel auf dem Römerberg in Frankfurt.

Auf dem Tisch gab es Teller und Gläser, kleine Leuchtkerzen und Challah-Brot vor dem mit Sonnenuntergang beginnenden jüdischen Ruhetag Schabbat.

Appell zum Handeln

Die Organisatoren wollten ihre Solidarität mit den Entführten und deren Familien zum Ausdruck bringen und die Öffentlichkeit auf die andauernde Geiselnahme aufmerksam machen. "Wir müssen auf die Notwendigkeit hinweisen, dass alles für ihre sichere Heimkehr getan werden muss", hieß es in einer Stellungnahme des Gemeindevorstands.

Seit dem Angriff am 7. Oktober könne weltweit keine jüdische Familie mehr unbeschwert den sonst so fröhlichen Abend mit Beginn des Schabbat erfahren.

Botschaft: "Bringt sie heim"

"Bring them home" (Bringt sie heim) stand auch auf einem Transparent vor dem Frankfurter Rathaus, dem Römer. Zahlreiche Teilnehmer gingen schweigend um den Tisch und lasen die Namen der Entführten. Bis zum späten Nachmittag kam es zu keinen Zwischenfällen oder Störungen.

Die Atmosphäre auf dem Römerberg war ruhig und nachdenklich. Die Polizei war mit großer Präsenz vor Ort. "Es ist erschreckend und beschämend, dass für einen leeren gedeckten Tisch, für eine Veranstaltung, wo es nur um Menschlichkeit geht, so ein massives Polizeiaufgebot notwendig ist", sagte Benjamin Graumann vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde.

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