Jesper Lindström von Eintracht Frankfurt

Den Pokal-Fight in den Beinen, das Finale in den Köpfen, die Hoffenheimer vor der Nase: Eintracht Frankfurt startet mit 15.000 Fans und einem gefühlten Heimspiel in Sinsheim den Endspiel-Countdown. Almamy Touré bekommt eine Einsatzgarantie.

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Eintracht-Pressekonferenz vor Spiel in Hoffenheim

Oliver Glasner
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Nach dem nerven- und kräftezehrenden DFB-Pokal-Halbfinale beim VfB Stuttgart musste auch Trainer Oliver Glasner erst einmal durchatmen. Da der freudetrunkene Frankfurter Reisetross erst am Donnerstagmorgen um 3 Uhr in heimische Gefilde zurückkehrte, musste die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel von Eintracht Frankfurt bei der TSG Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr) kurzerhand verschoben werden.

"Wir haben das heute Vormittag gemacht, wir hatten alle wenig Schlaf", gab Glasner am Freitag zu. "Trotzdem wollen wir natürlich unsere Pokal-Leistung bestätigen und drei Punkte holen."

Eintracht muss das Potenzial abrufen

Nach neun sieglosen Bundesliga-Spielen in Folge und dem Absturz auf Tabellenplatz neun soll der Schwung des Erfolgs in Schwaben mit in den benachbarten Kraichgau genommen und mit einem Sieg die heiße Phase der Saison eingeläutet werden. Entscheidend dabei: Endlich auch im Liga-Alltag das volle Potenzial ausschöpfen. "Es geht jetzt darum, Körper, Beine und Kopf frisch und freizubekommen", so Glasner. "Wir müssen das, was drinnen ist, wieder abrufen. Wir brauchen unser Top-Level."

Sein Plan dabei: Die fehlenden Trainingseinheiten vor dem Duell mit dem Tabellen-15. sollen durch befreite Köpfe wettgemacht werden. Seine Spieler hätten auch in den vergangenen Wochen oft ganz genau gewusst, was sie hätten tun müssen, so Glasner. Es haperte jedoch massiv an der Umsetzung. "In den entscheidenden Feinheiten waren wir nicht immer top. Wir hatten viele Verletzte, viele Wechsel, einige waren nicht in Form oder hatten den Fokus auf etwas anderem." Und genau damit soll jetzt Schluss sein.

Glasner ruft siebten Platz als Ziel aus

Das große Finale in Berlin gegen RB Leipzig, auch das betonte Glasner, darf in den verbleibenden vier Bundesliga-Spielen keine Rolle spielen. Vielmehr geht es für die Hessen nun darum, die letzte Chance auf die direkte Qualifikation für Europa wahrzunehmen und mindestens den VfL Wolfsburg und den 1. FSV Mainz 05 noch zu überholen.

Die Tabellensituation: Die Wölfe (46) haben aktuell drei Punkte Vorsprung, der FSV (45) ist kommende Woche zu Gast in Frankfurt. "Wir können uns nicht darauf verlassen, das Finale zu gewinnen. Wir wollen am 27. Mai fix in Europa sein", betonte Glasner. Platz sieben und die Conference-League-Playoffs sollen es demnach mindestens sein.

Tuta fällt aus, Touré von Beginn an

Während der Einzug ins Endspiel also vorerst keine Auswirkungen auf die Herangehensweise und die Wahl der richtigen Spieler für die Startelf haben soll, sind die Nachwirkungen des Pokal-Fights bei der Personal-Auswahl aber noch spürbar.

Tuta, der in Stuttgart eine Schulter-Verletzung erlitt, wird vorerst passen müssen und in Sinsheim definitiv fehlen. Kapitän Sebastian Rode droht mit muskulären Problemen ebenfalls auszufallen. "Da werden wir kein Risiko eingehen", so Glasner, der aufgrund des Defensiv-Engpasses überraschend und entgegen seiner Gewohnheiten Almamy Touré eine Einsatz-Garantie ausstellte. "Er wird spielen, er hat sich das verdient."

Der Malier, der eine Saison zum Vergessen mit gerade einmal fünf Einsätzen hinter sich hat, wird damit wieder einmal in der Crunchtime plötzlich wichtig. In der vergangenen Spielzeit stand Touré im Europa-League-Viertelfinale in Barcelona, im Halbfinale bei West Ham und im Endspiel gegen die Glasgow Rangers in der Startelf und hatte großen Anteil am Europapokal-Triumph. "Ich habe ihm schon vor ein paar Wochen prophezeit, dass er im Endspurt wieder dran ist." Touré als gutes Omen?

15.000 Eintracht-Fans erwartet

Die Voraussetzungen für einen weiteren Frankfurter Festtag sind also durchaus gegeben, die Fans werden dazu zudem den passenden Rahmen bilden. Wie die Eintracht mitteilte, werden mindestens 15.000 Frankfurter Anhänger den rund 120 Kilometer langen Weg auf sich nehmen und die unweit der Autobahn gelegene Sinsheimer Arena zumindest stimmungstechnisch in ein echtes Fußballstadion verwandeln. "Wir freuen uns drauf, dass das halbe Stadion mit unseren Fans voll ist", so Glasner. "Wir richten jetzt den vollen Fokus, die volle Kraft und die volle Leidenschaft auf die Bundesliga." Jetzt müssen nur noch Taten folgen.

So könnte die Eintracht spielen:

Aufstellung Eintracht
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