Mit wem geht es in die Regierung? Bremer SPD entscheidet heute

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte und der SPD-Landeschef Reinhold Wetjen sitzen zu Beginn der Sondierungsgespräche zwischen SPD und Grünen in einem Konferenzraum.

Bremer SPD entscheidet über Verhandlungspartner

Bild: dpa | Focke Strangmann

Große Koalition mit der CDU oder weiter mit Linken und Grünen: Die Bremer SPD will heute festlegen, mit wem sie Koalitionsverhandlungen führt.

Der SPD-Landesvorstand im Land Bremen entscheidet am Abend, mit welchen politischen Partnern er über die Bildung einer neuen Landesregierung verhandeln will. Nach der Bürgerschaftswahl vom 14. Mai hat das bisherige Bündnis aus SPD, Grünen und Linkspartei weiter eine Mehrheit.

Auch eine große Koalition von SPD und CDU ist möglich. In Umfragen vor der Wahl haben Bürgerinnen und Bürger diese Variante leicht vor der rot-grün-roten Koalition befürwortet. In den vergangenen Tagen hatte die SPD-Führung die beiden verschiedenen Bündnismöglichkeiten sondiert.

Mögliche Koalitionen nach der Bürgerschaftswahl:

87 Sitze insgesamt. Absolute Mehrheit bei 44 Sitzen.

  • Rot-Grün (SPD & Grüne): 38 Sitze
  • Rot-Rot-Grün (SPD, Linke & Grüne): 48 Sitze
  • Ampel (SPD, FDP & Grüne): 43 Sitze
  • Große Koalition (SPD & CDU): 51 Sitze
  • Jamaika (CDU, FDP & Grüne): 40 Sitze
  • Schwarz-Grün (CDU & Grüne): 35 Sitze

Quelle: Statistisches Landesamt Bremen

Gestärkte SPD kann Partnern viel abverlangen

Die SPD ist durch das Wahlergebnis in einer starken Position. Wer mitregieren will, muss Zugeständnisse machen. Das gilt insbesondere für die Grünen. Aber auch die CDU wird wahrscheinlich bereit sein, einiges für eine große Koalition zu tun.

Aus Sicht der SPD werden aber auch strategische Überlegungen eine Rolle spielen: Mit wem lassen sich die Herausforderungen der nächsten vier Jahre besser bewältigen? Wie stabil und verlässlich wäre die jeweilige Koalition? Entscheidend dürfte am Ende sein, was Spitzenkandidat und Bürgermeister Andreas Bovenschulte seiner Partei empfiehlt.

Mit Bürgermeister Andreas Bovenschulte an der Spitze war die SPD mit 29,8 Prozent stärkste Kraft vor der CDU (26,2 Prozent) geworden. Die Grünen verloren Stimmen, die Linkspartei hielt in etwa ihr Ergebnis.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 24. Mai 2023, 7 Uhr