Berlin Mitarbeiter der Berliner FU wurden bei Angriff mit Äxten und Knüppeln bedroht
Vermummte dringen in ein Gebäude der Freien Universität Berlin ein. Möbel und Elektronik werden zerstört. Zurück bleiben verstörte Mitarbeiter. Sie wurden mit Äxten bedroht, wie nun nach einer parlamentarischen Anfrage bekannt wird.
- Parlementarische Anfrage zu Besetzungs-Versuch der Freien Unviversität im Oktober
- Vermummte Mitarbeiter sollen FU-Mitarbeiter mit Äxten und Knüppeln bedroht haben
- Bei dem Angriff soll ein Schaden von mehr als 100.000 Euro entstanden sein
Bei dem gewalttätigen Angriff auf die Freie Universität in Berlin im Oktober haben Vermummte Mitarbeiter mit Äxten, Sägen, Brecheisen und Knüppeln bedroht. Das geht aus einer Antwort des Berliner Senats auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Adrian Grasse hervor, über die zuvor die "B.Z." berichtete.
Der Vorfall ereignete sich am 17. Oktober. Dabei drangen Personen in das Präsidiumsgebäude der Universität ein, attackierten Mitarbeiter, beschädigten Mobiliar und sprühten pro-palästinensische Parolen an Wände.
"Nach Angaben der FU wurden Mitarbeitende, die sich im Gebäude aufgehalten haben, von den in das Gebäude eingedrungenen Personen sowohl physisch als auch psychisch bedroht", heißt es in der Antwort von Wissenschafts-Staatssekretär Henry Marx. Die schätzungsweise 40 Besetzer und Besetzerinnen hätten versucht, Mitarbeiter aus deren Büros zu zerren.
Die Mitarbeiter stehen immer noch unter dem Eindruck der Geschehnisse, wie ein FU-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Nach dem Angriff sei ihnen psychologische Unterstützung angeboten worden. "Die Universitätsleitung gibt den Mitarbeitenden nach wie vor Zeit, die Geschehnisse zu verarbeiten." Das Gebäude könne wieder genutzt werden.
Teilnehmer bereits bei anderen Aktionen aufgefallen
Polizisten nahmen laut der Senatswissenschaftsverwaltung bei dem Angriff am 17. Oktober vier Personen fest. Insgesamt wird den Angaben nach gegen sechs Verdächtige ermittelt. Fünf von ihnen seien bereits im Rahmen anderer anti-israelischer Aktionen in Erscheinung getreten, hieß es. Die sechs Tatverdächtigen seien keine FU-Studenten, wie der Unisprecher sagte.
Laut Senatsverwaltung wurden fünf Strafanzeigen erstattet. Diese würden noch vom für politische Straftaten zuständigen Staatsschutz der Polizei bearbeitet.
Bei dem Angriff entstand nach Schätzung der Hochschule ein Schaden von mehr als 100.000 Euro. Die genaue Summe werde aber noch ermittelt, hieß es. Für eine erste Beseitigung der Schmierereien und der damit verbundenen Malerarbeiten, die Erneuerung der IT-Technik und die Sicherung des Gebäudes wurden nach den Angaben bislang mehr als 42.000 Euro gezahlt. Offen sei aber zum Beispiel noch, was die Reparatur des Fußbodens und der Wände sowie die Beschaffung neuer Möbel koste.
Im Mai hatten rund 150 pro-palästinensische Aktivisten zeitweise einen Hof der Freien Universität in Berlin besetzt. Auch in den Räumen der Universität kam es zu Protesten, dabei setzten Polizisten zum Teil Tränengas ein. Die Hochschule stellte ihren Lehrbetrieb vorübergehend ein, die Polizei räumte dann das Gelände. Bei dem Polizeieinsatz wurden nach Angaben der Behörde gegen 80 Personen Strafverfahren eingeleitet. Auch im Dezember hatte eine Gruppe Studierender einen Hörsaal der FU besetzt. Auch diese Besetzung wurde von der Polizei geräumt.
Sendung: rbb88.8, 20.11.2024, 21:30 Uhr