Berlin Berlins Umweltsenatorin prüft Aufweichen der Solarpflicht

Stand: 02.06.2023 06:06 Uhr

Wenn es um Neubauten geht, unterstützt Berlins Umweltsenatorin Manja Schreiner die Pflicht, Solaranlangen auf den Dächern installieren zu müssen. Bei Bestandsbauten hingegen müsse diese Regelung geprüft werden, sagte die CDU-Politikerin dem rbb.

Berlins neue Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Manja Schreiner (CDU), stellt das Solargesetz teilweise in Frage.

Bei Neubauten unterstütze sie die Pflicht, Solaranlangen auf den Dächern zu installieren, sagte Schreiner im Interview mit dem rbb. Sie wolle aber klären, ob bei umfangreichen Dachsanierungen von Bestandsbauten die Installation von Photovoltaik verpflichtend vorgeschrieben sein müsse. Das ist bisher der Fall.

Senatorin: Regelungen für Solardächer noch recht "frisch"

Eigentümer älterer Häuser könnten möglicherweise abgeschreckt werden, Dachsanierungen vorzunehmen, weil sie dann auch Solaranlagen installieren müssen, so die CDU-Politikerin. "Da muss man sich schon angucken - auch in der Praxis - wo sind da Fehlsteuerungen."

Schreiner betonte, dass die Berliner Regelungen für Solardächer noch recht "frisch" seien. Das Berliner Solargesetz ist seit dem 1. Januar 2023 in Kraft. Das Gesetz war noch von der rot-grün-roten Koalition beschlossen worden. Es sieht vor, dass bei Neubauten mindestens 30 Prozent der Dachfläche für Photovoltaikanlagen genutzt werden muss.

Symbolbild: Mehrfamilienhäuser mit Solardächern (Quelle: dpa/Rupert Oberhäuser)
Photovoltaik-Anlagen werden Pflicht auf Berliner Dächern

Seit dem 1. Januar 2023 gilt in Berlin die Solarpflicht. Auf allen neugebauten und sanierten Dächern müssen Photovoltaik-Anlagen installiert werden. Doch schon ohne Auflage war das Interesse an Solaranlagen groß. Von Elena Deutschermehr

Die Regelung gilt auch für Bestandsbauten. Hier wird die Solardachpflicht ausgelöst, sobald umfangreichere Sanierungsarbeiten am Dach ausgeführt werden. Ausnahmen von der Solarpflicht gibt es unter anderem aus Denkmalschutzgründen, wenn Dachflächen nach Norden ausgerichtet sind oder wenn es im Einzelfall zu besonderen Härten kommen würde.

Umwelt- und Klimaschutzsenatorin Schreiner bekräftigte das Ziel der schwarz-roten Koalition, Berlin schon vor 2045 zur klimaneutralen Stadt zu machen. "Ich bin nicht angetreten, um die Sachen, die die Vorgängerregierung gemacht hat, alle zurückzudrehen", sagte sie.

Das ausführliche Interview mit Mobilitätssenatorin Manja Schreiner läuft am Freitag im rbb24 Inforadio.

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