Nach Feuer in Berliner Hochhaus Todesopfer der Brandstiftung verdächtigt

Stand: 29.07.2023 16:03 Uhr

Nach dem Brand in einem Hochhaus in Berlin-Kreuzberg ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Brandstiftung. Im Fokus stehen die beiden Bewohner, die nach einem Sprung aus dem brennenden Gebäude starben.

Die Polizei ermittelt im Fall des Hochhausbrandes in Berlin-Kreuzberg mit zwei Toten wegen des Verdachts auf schwere Brandstiftung. Das teilte eine Sprecherin der Polizei am Samstag dem rbb mit.
 
Demnach richtet sich der Verdacht gegen die beiden Verstorbenen, einen 45-jährigen Mann und eine 22-jährige Frau. Die Ermittlungen stünden aber noch ganz am Anfang.
 
Die beiden waren am Freitagnachmittag von einem Balkon im zwölften Stock gesprungen, wo der Brand ausgebrochen war. Trotz Reanimation starben sie noch vor Ort, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.

Feuerwehr wollte noch Sprungpolster auslegen

Die Feuerwehr hatte nach eigenen Angaben zuvor versucht, noch Sprungpolster in Stellung zu bringen. Das Sprungkissen sei für höchstens 16 Meter ausgelegt, doch der zwölfte Stock bedeute eine Höhe von mehr als 30 Metern, sagte ein Feuerwehrsprecher am Freitag. Auch eine Drehleiter wäre demnach für einen Einsatz zu kurz gewesen.
 
"Bei einem Hochhaus ist der Rettungsweg innen gelegen", sagte der Sprecher. Üblicherweise würde man nicht versuchen, jemanden aus dieser Höhe von außen zu retten. Die Rettungskräfte konnten einen dritten Bewohner des Hauses über das Treppenhaus in Sicherheit bringen.
 
Andere Bewohner brachten sich bei dem Feuer selbst über die Treppen in Sicherheit.

116 Feuerwehrleute im Einsatz

Insgesamt 116 Einsatzkräfte waren den Angaben der Feuerwehr zufolge zwischenzeitlich in der Lindenstraße im Einsatz. Der Brand war demnach bereits nach einer guten halben Stunde gegen 17:06 Uhr gelöscht.
 
Das Feuer habe in dem aus Beton errichteten Haus nicht auf andere Wohnungen übergegriffen, hieß es. Doch seien die Stockwerke über der Brandwohnung mit Rauchgas belastet gewesen. Nach Angaben der Polizei wurden vier Etagen des Gebäudes vorübergehend geräumt und Strom und Gas abgestellt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.07.2023, 18 Uhr