Freitag Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr in Bayern (Symbolbild)
Bildrechte: pa/dpa/Sven Hoppe

Freitag Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr in Bayern (Symbolbild)

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr in Bayern am Freitag

Die Gewerkschaft Verdi ruft zu einem weiteren Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr auf. Betroffen sind am Freitag U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse in neun bayerischen Städten, unter anderem in München, Augsburg und Nürnberg.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Für kommenden Freitag ruft die Gewerkschaft Verdi zu einem weiteren Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr in Bayern auf. Das kündigte sie in München an.

Zum Streik aufgerufen sind demnach die Verkehrs GmbH Augsburg, Verkehrsbetriebe Landshut, Verkehrsbetrieb Bayreuth, Schweinfurt, STVP Bamberg, VAG Nürnberg, infra Fürth, das Stadtwerk Regensburg Mobilität, SWM Verkehrsbetrieb München und MVG München. Betroffen sind U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse. S-Bahnen fahren, da sie zur Deutschen Bahn gehören. Der Ausstand ist jeweils ganztägig angekündigt, in Augsburg von 6 bis 14 Uhr.

Nahverkehr: Keine Einigung in fünf Verhandlungsrunden

Trotz fünf Verhandlungsrunden über höhere Löhne sei es bislang nicht möglich gewesen, mit den Arbeitgebern ein Verhandlungsergebnis zu erzielen. "Die logische Folge sind diese Warnstreiks", erklärte der Verhandlungsführer und stellvertretende Landesbezirksleiter von Verdi Bayern, Sinan Öztürk.

Erhebliche Auswirkungen erwartet

In München rechnet die städtische Verkehrsgesellschaft MVG mit großen Auswirkungen: U-Bahnen und Trambahnen stehen voraussichtlich still, ansonsten plant das Unternehmen laut Mitteilung, etwa die Hälfte der Münchner Busse fahren zu lassen. Die Linien werden zum Teil durch private Anbieter bedient.

In Nürnberg will das örtliche Verkehrsunternehmen VAG tagsüber auf dem Streckennetz der Nightliner eine "Grundleistung" mit Bussen im Halbstundentakt aufrechterhalten, von 20 bis 24 Uhr zur vollen Stunde. U-Bahn und Tram werden in Bayerns zweitgrößter Stadt voraussichtlich ebenfalls nicht fahren.

Die Straßenbahnen und Busse in Augsburg werden hingegen wohl planmäßig fahren, heißt es bei den Stadtwerken. Denn betroffen von dem Ausstand sind hier die Beschäftigten in den Werkstätten, nicht aber das Fahrpersonal. Geringfügige Beeinträchtigungen sind dennoch nicht ausgeschlossen, so die Stadtwerke Augsburg.

In Bamberg soll ganztägig der komplette Stadtbusverkehr stillstehen. Ebenso in Bayreuth, wo allerdings wie bei vergangenen Warnstreiks ein sogenannter Streikfahrplan gilt. Busse von externen Partnerunternehmen fahren demnach zu den gewohnten Zeiten.

Streit um Geld und Laufzeit

In Bayern hat der öffentliche Nahverkehr einen eigenständigen Tarifvertrag, den TV-N - darunter fallen rund 7.000 Beschäftigte. Bei den Tarifverhandlungen geht es einerseits um mehr Geld, andererseits aber auch um die Laufzeit. Verdi möchte einen kurzfristigen Tarifvertrag durchsetzen, der nur bis Ende Dezember gilt, um im nächsten Jahr erneut verhandeln zu können. Der Kommunale Arbeitgeberverband Bayern lehnt das strikt ab und will einen bis Ende 2024 geltenden Tarifvertrag abschließen.

Zuletzt hatte Verdi mehrfach Nahverkehrsbetriebe in mehreren Bundesländern bestreikt, dabei ging es jedoch um den Eisenbahn-Tarifvertrag. Anfang Mai war hier eine Einigung für die rund 5.000 Beschäftigten erzielt worden. Auch von Warnstreiks im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes war der Nahverkehr in Bayern im Frühjahr teilweise betroffen. Dieser Konflikt ist inzwischen ebenfalls gelöst.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!