Rettungsring im Schwimmbecken
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Nach tödlichem Unfall bei Schwimmkurs: Bub wird obduziert

Nachdem ein Fünfjähriger während eines Schwimmkurses im Landkreis Aschaffenburg unter Wasser geraten war und später im Krankenhaus starb, laufen die Ermittlungen "mit Hochdruck". Nach Polizeiangaben wurde eine Obduktion des Jungen angeordnet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Nach dem Tod eines Fünfjährigen in Folge eines Badeunfalls in Haibach (Lkr. Aschaffenburg) soll die Leiche des Jungen obduziert werden. Die rechtsmedizinische Untersuchung ordnete ein Ermittlungsrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft an. Die Ermittlungen zu den Umständen des Todes würden "mit Hochdruck" vorangetrieben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Ermittelt werde wegen fahrlässiger Tötung.

Den Angaben zufolge wird etwa untersucht, wer Aufsichtspflichten innehatte. Laut Polizei wurde gegen eine Person ein entsprechendes Verfahren eingeleitet, in dem geprüft wird, ob sie diese Pflichten verletzt hat und dies den Tod des Kindes zur Folge hatte.

Hallenbad bleibt nach Badeunfall geschlossen

Zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, dass es noch offen sei, warum das Kind im Schwimmkurs am 28. April unter Wasser geriet. Man versuche akribisch, das Geschehen zu rekonstruieren. Dazu würden Zeugen befragt.

Wie zuvor berichtet, hatte der Bub an einem Schwimmkurs des örtlichen Schwimmvereins im Hallenbad von Haibach teilgenommen. Währenddessen ist er laut Polizei mit dem Kopf unter Wasser geraten. Nach einer Erstbehandlung wurde er ins Krankenhaus gebracht. Dort ist der Fünfjährige am Freitagabend gestorben, teilte die Polizei mit.

Das Hallenbad bleibt vorübergehend geschlossen, heißt es auf der Homepage von der Gemeinde Haibach.

DLRG: Eltern sollten Schwimmkurs begleiten

Der Pressesprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Bayern, Michael Förster, betonte, dass in Schwimmbädern nur ganz selten Menschen ertrinken. In Bayern seien das ein bis zwei Fälle pro Jahr, sagt Förster: "Ein Bad mit Badeaufsicht ist der sicherste Ort, wo man schwimmen kann." Größer sei das Risiko außerhalb: in Badeseen und Flüssen. Dort seien 2021 in Bayern nach Angaben der DLRG insgesamt fünf Kinder ertrunken.

In Schwimmkursen gebe es allerdings ein gewisses Risiko, wenn Trainer überfordert seien wegen Unruhe oder der Menge an Kindern. Deshalb sei ein Anliegen der DLRG, "dass Eltern ihre Kinder nicht einfach am Parkplatz abgeben, sondern den Schwimmunterricht begleiten und neben den Trainern einen Blick auf die Kinder haben", so Förster.

Um sicher schwimmen zu können, reicht ein bestandener Seepferdchen-Kurs aber nicht. Kinder sollten danach weiter regelmäßig trainieren und mindestens den Freischwimmer ablegen, also das Schwimmabzeichen Bronze.

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