Portrait-Fotos von Elon Musk und Mark Zuckerberg
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Zusammen sind sie circa 330 Milliarden Dollar schwer: Mark Zuckerberg und Elon Musk.

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Musk vs. Zuckerberg: Kommt es zum Käfig-Kampf?

Fliegen bald die Milliardärs-Fäuste? Ein möglicher MMA-Kampf zwischen Mark Zuckerberg und Elon Musk elektrisiert das Internet. Von Hype profitieren beide. Im Ring selbst aber dürfte einer klar im Vorteil sein.

"Send me location" ist ein Satz, der in der Mixed Martial Arts-Szene einen gewissen Kultcharakter genießt. Gesagt hatte ihn 2018 der russische MMA-Kämpfer Khabib Nurmagomedov als Antwort auf die Provokationen seines Dauerrivalen Connor McGregor.

"Send me location", wenngleich grammatikalisch etwas krumm, ist seither zu einer Catchfrase geworden, zum "Tragen wir es aus" der MMA-Szene.

"Send me Location", das antwortete kürzlich auch Mark Zuckerberg auf eine Herausforderung durch Elon Musk. Der hatte den Meta-Chef zu einem Käfig-Kampf gebeten. MMA-Kämpfe finden traditionell in einem achtseitigen Käfig statt, im sogenannten "Oktagon".

Hintergrund der Musk-Herausforderung an Zuckerberg ist eigentlich ein schnöder Business-Konflikt. Meta, zu dessen Social-Media-Imperium unter anderem auch Instagram und Facebook gehören, möchte einen Twitter-Konkurrenten ins Leben rufen. Die Zeit scheint günstig, denn seit der Übernahme durch Elon Musk regiert bei dem Zwitscher-Dienst das Chaos. Doch während Metas Kurznachrichten-Dienst "Threads" ziemlich sicher kommen wird, ist es weit unklarer, ob der Käfigkampf der beiden superreichen Milliardäre stattfinden wird.

Doch völlig ausgeschlossen scheint es auch nicht zu sein. Dana White - Chef der UFC und damit des mit Abstand größten Veranstalters von MMA-Kämpfen - postet schon mal ein Video von sich in einem "Zuckerberg vs. Musk"-T-Shirt und spricht vom "größten Kampf aller Zeiten". Er habe mit Musk und Zuckerberg gesprochen. Beide würden es absolut ernst meinen.

Zuckerberg kann Ju-Jutsu, Musk aber den "Supermove"

Seither elektrisiert der mögliche Kampf der zwei Superreichen das Internet. Es wird darüber spekuliert, wer den Kampf wohl gewinnen würde, wobei hier die Vorteile vor allem bei Mark Zuckerberg gesehen werden. Der Meta-Chef ist zwar kleiner und leichter als Musk, gilt aber als echte Sportskanone. Während der Corona-Pandemie hat Zuckerberg mit Ju-Jutsu begonnen und sogar Turniere absolviert. Diese japanische Kampfkunst der Selbstverteidigung dürfte dem Meta-Chef insbesondere beim Bodenkampf im Oktagon Vorteile verschaffen.

Musk wiederum hat keinerlei Kampfsporterfahrungen, lässt aber per Twitter verlautbaren, dass er einen Supermove in Petto habe. Der heiße "The Walrus" und beschränke sich darauf, sich auf den Gegner zu legen und ansonsten nichts zu tun.

Mark Zuckerberg ist längst nicht mehr der Bösewicht

Ob Musks unkonventionelle Art zu kämpfen im Oktagon von Erfolg gekrönt sein wird, darf bezweifelt werden. Nichtsdestotrotz könnte Musk auch profitieren, denn nun spricht die Welt plötzlich mehr von seinen Qualitäten als Käfigkämpfer als von denen als Twitter-Chef.

Vor allem Zuckerberg erscheint aber in dieser Posse als der große Gewinner. Er hat in den vergangenen Monaten vor allem durch Mitarbeiterentlassungen von sich Reden gemacht, auch die Metaverse-Pläne seines Konzerns wollen nicht so recht zünden. Da kommt es gerade recht, wenn sich der 39-Jährige nun sportlich und humorvoll in Szene setzten kann. Sein Image als größter Bösewicht im Silicon Valley hat er in den letzten Jahren ohnehin schon verloren - und zwar an Elon Musk.

Die MMA-Fehde der beiden ist der neue Höhepunkt einer Rivalität, die schon seit längerem andauert. 2017 beispielsweise kam es zum Milliardärs-Beef um die Frage, wie gefährlich Künstliche Intelligenz sei. Sehr gefährlich, befand damals Elon Musk und sprach von einer "existentiellen Bedrohung für die menschliche Zivilisation". KI müsse reguliert werden und zwar jetzt. Jetzt, bevor die Maschinen irgendwelche Superfähigkeiten entwickeln, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.

Zuckerberg antwortete in einem Live-Video und tat die Musk-Aussagen als Panikmache ab. Daraufhin twitterte Musk, dass er mit Zuckerberg über das KI-Thema gesprochen habe, aber das Verständnis des Meta-Chefs in Sachen KI begrenzt sei.

Wer ist im Käfig der Schuljunge?

Damals behandelte Musk Zuckerberg wie einen Schuljungen. Sollte es wirklich zu einer körperlichen Auseinandersetzung in einem achteckigen Käfig kommen, dürfte aber eher Zuckerberg dem Tesla-Chef eine Lektion erteilen.

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