Erneut versammelten sich am Sonntag Menschen zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus - in Bayern und bundesweit.
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Erneut versammelten sich am Sonntag Menschen zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus - in Bayern und bundesweit.

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Lichtermeer und Menschenkette: Tausende gegen Rechtsextremismus

Erneut versammelten sich am Sonntag Menschen zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus - in Bayern und bundesweit. In Würzburg waren es bis zu 10.000, in Augsburg 6.500. In Nordrhein-Westfalen entstand eine kilometerlange Menschenkette.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Zehntausende Menschen sind am Wochenende wieder gegen Rechtsextremismus und für Toleranz auf die Straße gegangen. Am Sonntagnachmittag versammelten sich in Würzburg nach ersten Zählungen bis zu 10.000 Menschen, wie ein Polizeisprecher sagte.

In Augsburg haben nach Polizeiangaben am Abend rund 6.500 Menschen auf dem Rathausplatz unter dem Motto "Lichtermeer für Demokratie & Vielfalt" demonstriert. Die Veranstaltung des überparteilichen Vereins "Bündnis für Menschenwürde Augsburg e.V." wollte damit ein Zeichen setzen gegen Hass, Hetze, Rassismus und Antisemitismus. Die Aktion knüpfte an eine Demonstration an gleicher Stelle Anfang Februar an, bei der sich geschätzt rund 25.000 Menschen für Vielfalt und gegen Ausgrenzung versammelt hatten. Auch in anderen Städten Deutschlands demonstrierten Tausende Menschen.

Religionen demonstrieren zusammen

In Würzburg reichten die Menschenmassen zu Beginn der Kundgebung vom Domvorplatz fast bis zur Alten Mainbrücke. Das Motto der Versammlung lautete: "Vielfalt schützen!" Auf der Bühne bekamen Menschen das Wort, die selbst von Diskriminierung und Rassismus betroffen sind. Außerdem sprachen der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, der Würzburger Bischof Franz Jung, die evangelische Regionalbischöfin Gisela Bornowski sowie der Sprecher der islamischen Gemeinden in Würzburg, Ahmet Bastürk.

Stefan Lutz-Simon, der die Versammlung für das Würzburger "Bündnis für Demokratie und Zivilcourage" angemeldet hat, sieht in der Zusammenkunft der Religionen ein deutliches Signal: "Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren und stehen alle sehr klar gegen diese Tendenzen, die wir in unserem Land erleben", sagte er BR24. Anstelle eines Demo-Zugs gab es vor der Kundgebung mehrere Infostände.

Fokus auf Kultur - keine Reden von Politikern in Augsburg

In Augsburg wurden die Teilnehmer dazu aufgerufen, mit Lichtern – jedoch ohne offenes Feuer – den Rathausplatz zum Leuchten zu bringen, um gemeinsam ein sichtbares Zeichen für Demokratie und Vielfalt zu setzen. Die Veranstaltung zeichnete sich laut Veranstalter Matthias Lorentzen durch einen verstärkten Fokus auf Kunst und Kultur aus. Es gab keine Reden von Politikern. Vielmehr standen Künstlerinnen und Künstler im Mittelpunkt, um ein Zeichen für eine offene, tolerante und demokratische Gesellschaft zu setzen. Die Augsburger Poetry Slammerin Ezgi Zengin behandelte beispielsweise in ihrem Text das Thema Alltagsrassismus.

Auch in Starnberg hat heute ein Lichtermeer stattgefunden - an der Seepromenade. Laut Polizei nahmen rund 600 Menschen an der Kundgebung teil. Sie setzten mit Handys, Windlichtern, Taschenlampen und Lichterketten ein Zeichen gegen Rechtsextremismus.

Im Audio: Lichtermeer in Augsburger Innenstadt

Demo gegen Rechtsextremismus in Augsburg
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Demo gegen Rechtsextremismus in Augsburg

Seit Wochen immer wieder Demos "gegen rechts"

Bereits am Samstag hatten sich in Nürnberg knapp 700 Menschen versammelt und gegen Rechtsextremismus demonstriert, wie ein Polizeisprecher aus Mittelfranken sagte. Demnach verlief auch diese Demo störungsfrei.

Seit Wochen demonstrieren bundesweit immer wieder Tausende Menschen für Demokratie - und gegen die AfD. Auslöser der Proteste war ein Bericht des Recherche-Netzwerks "Correctiv" über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten.

Mit Informationen von dpa

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